Startseite › Foren › An die Redaktion: Kritik, Fragen, Korrekturen › Das aktuelle Heft: Lob und Tadel › ROLLING STONE Oktober 2010 › Re: ROLLING STONE Oktober 2010
nail75Es wird Dich nicht überraschen, dass ich das ganz anders sehe. Ich bleibe dabei, dass sich der Grundanspruch an Musik, den der RS hat, nicht mit den Onkelz verträgt, genausowenig wie mit Modern Talking, Stephan Mross, Wolfgang Petry, den Amigos oder den Flippers. Irgendwo muss man eben die Grenze ziehen. Das ist aber nicht alles!
Die SPEX hatte vor vielen Jahren mal einen interessanten Artikel über die Frankfurter Szene, in der sich die Onkelz bewegen. Sehr aufschlussreich, u.a. auch was die vielfältigen Connections der Onkelz angeht, z.B. zu der damaligen Dance-Szene (Jam & Spoon).
Also: Natürlich kann man über diese Band schreiben, wenn man den geeigneten Autoren dafür findet – z.B. mit psychologischem, soziologischem, medienpolitischen Ansatz etc., z.B. auch unter dem Aspekt, wie die britische Skinhead/Oi/Streetpunk-Szene hier in Deutschland aufgenommen wurde. Im Gegensatz zu den anderen Musikanten, die Du aufführst, haben die Onkelz ja durchaus Wurzeln, Bezüge und eine Szene-Verortung, die aus popkulturellen Aspekten betrachtenswert und lehrreich ist (wobei ich auch gerne einen gut recherchierten Artikel über Modern Talking oder die volkstümliche Musik lesen würde, der sich nicht nur mit billigem Spott begnügt). Solche Artikel würde ich mir sogar noch mehr im Stone wünschen. Ein Autor wie z.B. Klaus Walter wird das vermutlich schreiben können, ohne sich zu verheddern.
Mit einer kurzen Erwähnung in einer Album-Liste hat das natürlich nichts zu tun.
--
I like to move it, move it Ya like to (move it)