Re: From Soul & R&B to Jazz… and more!

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redbeansandrice

Registriert seit: 14.08.2009

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klar ist das Zirkus, und natürlich ist es nicht die ganze Wahrheit, angefangen damit dass das Video offensichtlich auf solche Szenen hin zusammengeschnitten ist… aber es kommt mir auch nicht ganz richtig vor, diesen Aspekt komplett auszuklammern, irgendwie versteht man die Musik vielleicht auch nicht ganz richtig, wenn man nicht auch diese Bilder vor Augen hat… und es ist ja kein Zufall, dass der große Theatraliker Sun Ra sich immer wieder auf die Swing-Ära berufen hat – was man letztlich nicht versteht, wenn man Swing mit Zigarren und Woody Allen assoziiert… auch James Brown comes to mind; und es ist instruktiv zu sehen, dass der Blue Note Hard Bop eine völlig andere Ästhetik hatte – auch wenn Leute wie Hank Mobley oder Tina Brooks ihre Lehrjahre in solchen R&B orientierten Bands verbrachten… man kann es sich kaum vorstellen, find ich…

Wo ich grad Jimmy Forrest Singles höre, in den Liner Notes zu Night Train (Delmark) steht ein halbwegs interessanter Satz von Frank Driggs „In St Louis, Jimmy Forrest was very very big and had just about all the best jobs in town sewn up. But it was a time of intellectualization in jazz, a time of retreat from hard-swinging into what seemed an almost lifeless kind of jazz known as the „cool school“. Forrest wasn’t a cool musician: he was too strong, had too much technique and he had but one choice, to get buried in the scuffle or go into rhythm and blues.“ nehme mal an, das ist ein bißchen in Kontrast gesagt zu St Louis anderem großen Sohn jener Jahre, Miles Davis…

dieses, das Jacket ausziehen und sich auf den Rücken legen, scheint eine relativ festgefahrene Routine in der Trickkiste eines honkin’&screamin‘ Tenorsaxophonisten gewesen zu sein, hier auf den Fotos kann man das gleiche bei Big Jay McNeely sehen, Los Angeles 1953, da ist das ausrastende, komplett weiße Publikum vielleicht noch bemerkenswerter…

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