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Es war gestern mein 5. Wilco-Konzert…es war vielleicht nicht das Beste (das war damals – 2006 – in der Hamburger Markthalle, als Wilco das erste Mal in dieser Besetzung auftraten, mit „Via Chicago“ begannen und das Publikum danach in eine kollektive Euphorie von sehr seltener Intensität spielten, kann sich noch jemand daran erinnern?), aber es war GROSSARTIG. Ich kenne aktuell keine Band, die Wilco live das Wasser reichen kann.
In der alterwürdigen Musikhalle (heute Laeizhalle) hat es vermutlich seit März 1973, als seinerzeit Led Zeppelin im Rahmen ihrer „Houses of Holy“-Tour hier gastierten, keine so abgefahrenen Sounds mehr gegeben. Das Zusammenspiel von Wilco in der bekannten Mischung aus Gitarren- und Elektroniksounds war absolut einzigartig. Ich fand auch die Setlist mit vielen anderen Songs als in den anderen Städten (Sunken treasure als Opener, The Late Greats..) sehr gelungen… auch wenn mir Misunderstood doch fehlte. Jeff Tweedy hat nach meinem Gefühl schon immer ein besonderes Verhältnis zu Hamburg gehabt, dies hat er gestern anklingen lassen.
Sehr lustig anzuschauen war die Lichtanlage, die gaaaanz weit oben über den Köpfen hing. Durch den sehr hohen Saal musste sie diesmal „geringfügig“ höher gehängt werden (ha, ha). Auch die Lichteffekte vor der Laeizhallen-Orgel kamen nicht wirklich zum Tragen. Offenbar hat man das so gewollt, denn ansonsten hätte man ja eine Leinwand vor die Orgel hängen können.
Jeff betonte den großen Spaß, den sie am Tag vorher beim FC St.Pauli-Spiel hatten, hob die besondere Atmosphäre dort hervor (die ja wirklich supernett ist, wer mal da war), ein Roadie lief demonstrativ mit St.Pauli-Sweater rum. Überhaupt war Jeff nach ca. 1 Stunde wie verwandelt und fast wie aufgezogen. Er lächelte unentwegt und war richtig gut gelaunt, er animierte zum Mitklatschen …vielleicht wird er auf seine älteren Tage noch richtig zum Gutmenschen (dies ist eher ironisch gemeint).
Liebe Berliner, freut Euch auf heute abend, es wird supertoll werden, egal was die Band spielen wird. John Grant lohnt sich auch, seine mit Midlake in Texas aufgenommene Platte ist sehr zu empfehlen (kostet am Stand nur 10,- Euro, ich habe mir sie vom wirklich sehr netten Musiker signieren lassen)
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