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RheinbogenJetzt habe ich mich doch glatt dazu verleiten lassen, von dieser Platte wenig zu erwarten…
Ja, das kann einem hier schnell mal passieren. Da hilft es zu wissen, wer was schreibt. Das relativiert dann einiges. Ich hatte das neue Album eigentlich auch schon im Vorfeld abgeschrieben. Da gab es zum einen die gemischten Kritiken zum neuen Album. Da gab es den Vorgänger „Our Love To Admire“, der mir nicht mehr so recht ins Ohr wollte. Das Julian Plenti Soloalbum das eigentlich ganz gut ist, aber so gut wie nie von mir gehört wird. Und schließlich noch der Austritt von Carlos D, dem charismatischen Bassisten. Nicht die besten Vorzeichen.
Nun das neue Album. Ich bin nicht hin und weg, aber mir gefällt es doch sehr gut. Alan Moulder hat mal wieder einen tollen Sound kreiert, Carlos D hat das Album noch eingespielt und sorgt zusammen mit Sam Fogarino für das souveräne Fundament, die Gitarre ist noch immer wunderbar und an Paul Banks Stimme habe ich mich noch nicht satt gehört. Nein, es kann nicht mit den beiden ersten Alben mithalten. Ja, es ist definitiv besser als der Vorgänger. Die Band hat ihren Stil gefunden, meiner Meinung nach zu alten Stärken/Einflüssen zurückgefunden und die Atmosphäre noch verdichten können. Ein ausgereiftes, detailliertes Werk. Ich will nicht behaupten, dass sich Interpol großartig weiterentwickelt haben, aber stehen geblieben sind sie auch nicht. Keine Ausweitung, aber eine Verdichtung ihres Klangspektrums.
Erste Favoriten: Success, Lights, Barricade, Always Malaise (The Man I Am).
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