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Friedrich@ Moondawn
Deiner Beurteilung von TRANSIENT … stimme ich rundum zu. Den Vergleich mit Sonic Youth hatte ich in meiner Besprechung (von vor einem Jahr!) auch erwähnt. Außerdem auch noch NEU!, The Jesus & Mary Chain, VU, Andy Warhol und Twiggy, denn bei Stereolab gibt es ja immer auch diese Lust am Zitieren und an der stylischen Pose. Sie kreuzen für einen Moment den Weg von Sonic Youth, aber im Unterschied zu diesen sind sie nur vorübergehend in eine Rolle geschlüpft, während Sonic Youth mit ihrer Rolle fest verwachsen sind.
Nach all dem Wieder-Hören – „Peng!“ fehlt noch! – muss ich sagen, dass mir dieses Album am besten gefällt, Stereolab für mich am besten auf den Punkt bringt. Es deutet in so viele potentielle Zukunften. Und ich kenne ehrlich gesagt kein Werk das auch nur ansatzweise ähnlich klingt. Denn Stereolab tun etwas, was SY – zumindest auf regulären LPs – niemals gemacht haben: Sie thematisieren das Medium, indem sie ganz bewusst „Surfacenoise“ und „Scratching“ einbauen. Ich wünschte nur, die Band wäre nicht so schnell erwachsen geworden. :roll: Andererseits war das Tempo mit dem die Platten in dieser Periode aufeinanderfolgten atemberaubend. Damals Stereolab zu hören war in etwa so wie The Fall von 1979 bis 19….sagen wir …86 zu verfolgen.
FriedrichBei meiner Besprechung von COBRA … hatte ich dieses Review auch zitiert. Stereolab Co-Leader Tim Gane war davon „not amused“.
Klar, dieser NME Review ist komplett unter der Gürtellinie aber… ich mag sowas durchaus, einfach weil es komplett over the top und genau dadurch verdammt amüsant ist. Alleine dieser Hitler-Vergleich…
Das ist der perfekte Ausdruck einer gewissen Anti-Stereolab-Stimmung, die Post-1997 – mehr oder weniger latent – in der Luft lag. Gane und Sadier hatten sich davor einfach ZU clever und besserwisserisch in IVs geäußert. Und waren vielleicht auch ein Tickchen zu omnipräsent gewesen.
Backlash ist ein scharfes Schwert. Sonic Youth traf das nach „Goo“ und „Dirty“ ebenfalls, ich erinnere mich sehr gut an die mauen Reviews mit denen „Washing Machine“ 1995 bedacht wurde. Der Gipfel ist dann die Pitchfork-Kritik zu „NYC Ghosts & Flowers“ – Du hast es sicher erraten „Null Von Zehn“:
http://pitchfork.com/reviews/albums/7342-nyc-ghosts-flowers/
Wobei ich es in diesem Fall verstehen kann, wie Stereolab waren SY in der zweiten Hälfte der Neunziger einfach ZU ästhetisch, ZU selbstreferentiell geworden. Ich habe es selbst nicht ein einziges Mal geschafft „NYC Ghosts“ komplett durchzuhören. Nach vier Wochen gab ich es frustriert weg und hörte damit auf mir obligatorisch jede neue SY zu kaufen. Eine Haltung, die ich erst bei „Rather Ripped“ wieder aufgab.
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