Re: Die etwas anderen "must haves"…

#7656699  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
Moderator
Biomasse

Registriert seit: 25.01.2010

Beiträge: 67,069

Se penchant sur les „oubliés“ du jazz, Cannonball Adderley écrit dans The Amsterdam News : „L’actuel ’star system‘ en jazz et la vogue dont bénéficient certains musiciens auprès du public des jeunes ont contuit à cet état des choses consternant. Parmi ces oubliés, relevons Hank Jones, Clark Terry, Thad Jones, Harry Edison, Paul Gonsalves, Frank Foster, Frank Rosolino, Stan Levy [sic!], Oscar Peterson et bien d’autres.“ Cannonball est à la fois trop sévère et trop indulgent : Peterson, par exemple, est loin d’être un oublié; les noms qu’il donne ne sont pas parmi les plus représentatifs des habitants de ce purgatoire. Et commee le fait remarquer Stanley Dance (Jazz Journal), Cannonball lui-même doit se demander dans combien de temps il passera de ce côté-là.

Jazz Magazine, Février 1962, N° 79, 19

Das bringt mich grad auf weitere Ideen für diesen Thread:

Thad Jones – The Fabulous Thad Jones (Debut, 1954)
Thad Jones – The Magnificient Thad Jones (Blue Note, 1956)
Thad Jones – Motor City Scene (United Artists, 1959)

Da sind eine Reihe solcher zu wenig bekannter Leute zu hören (neben dem Leader, der zwar nicht unbekannt ist, aber für seine musikalische Grösse eben doch viel zu schlecht bekannt, v.a. was seine Small Group Aufnahmen betrifft!), etwas Frank Wess auf dem Debut-Album, und Billy Mitchell auf den anderen beiden. Auf dem United Artists Album ist überdies Al Grey mit von der Partie.

Frank Foster – Here Comes Frank Foster / New Faces, New Sounds (Blue Note 10 inch, 1954)

Ein wunderbares Album, im Quintett mit Benny Powell und Gildo Mahones (zwei weiteren Kandidaten), sowie Percy Heath und Kenny Clarke.

Auf CD erschien das Album mit einem anderen Blue Note 10 inch Album, das äusserst hörenswert ist und in diesen Thread pass:

George Wallington – Showcase (Blue Note, 1954)

Neben Dave Burns, Jimmy Cleveland und Frank Foster ist hier auch der kürzlich verstorbene Danny Bank solistisch zu hören. Die Rhythmusgruppe ist auch hier erstklassig: Oscar Pettiford und wieder Kenny Clarke.

Dann weiter, inspiriert von Cannonball:

Stan Levey – This Time The Drum’s On Me (Bethlehem, 1955)

Ein wunderbares Album, ein Mix aus East- und West-Coast. Levey war ja einer der ersten Drummer, die Bop verstanden, hier leitet er eine tolle Band aus Conte Candoli, Frank Rosolino, Dexter Gordon, sowie Lou Levy (ein weiterer „unsung hero“ – man höre die West Coast Sessions von Stan Getz!) und Leroy Vinnegar.

Harry „Sweets“ Edison – Sweets (Verve, 1956)

Edison ist ja wohl ein Fehlgriff in Cannonballs Liste (wie Peterson, Terry und Jones… allerdings kann ich mir bei Jones und Edison gut vorstellen, dass die 1962 etwas im Schatten standen, bei Terry weiss ich’s nicht, bei Peterson ist’s schlicht falsch), aber dieses Album ist grandios und ich hab’s noch nie in irgendwelchen Bestenlisten gesehen. Die Band: Edison, Ben Webster, Jimmy Rowles, Barney Kessel, Joe Mondragon und Alvin Stoller… mit dieser Klasse-Rhythmusgruppe spielen Ben und Sweets (die ja mehrmals zusammen aufnahmen) in höchst entspannter Form, und das Resultat ist mehr als stimmig. Auch macht es immer Spass, Jimmy Rowles zu hören!

Und das letzte für den Moment, für mich ein absoluter Klassiker:

Paul Gonsalves – Gettin‘ Together (Jazzland, 1960)

Der „mexican bandit“ war wohl der einzige Ellingtonian, der sich in einer solchen durch und durch „modernen“ Band zuhause fühlen konnte (Terry konnte das auch, aber er klang dann doch immer gleich und passt irgendwie am Ende eben doch nicht wirklich… Monk war ja eher eine Ausnahme, aber Monk ist ja eben auch sehr stark im älteren Jazz verwurzelt).
Die Band: Nat Adderley, Wynton Kelly, Sam Jones und Jimmy Cobb – erstklassig! Gonsalves dankt es mit ebensolchem Spiel… ein sehr stimmiges Album, das auch die meisten Hardbop Klischee-Klippen mühelos umschifft.

--

"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba