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Staggerlee
Von Schlager habe ich wenig Ahnung. Dennoch: Im Schlager scheint es mir undenkbar, daß ein Robert Plant in der Rolle eines Sexgott auftritt, ein David Bowie mit seiner Geschlechtsidentität spielt, ein Elvis mit ziemlich eindeutigen Kreisbewegungen eine Aussage trifft (Diederichsen: Pop „zielt auf eine Verbesserung des Lebens, nicht auf ewigen Ersatz oder ewige Vorlust“, bzw. (Musikzimmer S.18) „We want it now“ oder was Theleweit als ein Ausprobieren im Behandlungszimmer nennt). Kurz: Schlager bestätigt stets die Normen, die Ideale/Träume der Mehrheit er stellt sie niemals in Frage. Die ewige Liebe, mit der Badehose an den Wannsee, griechischer Wein. Glamour? Elvis im Glitzeranzug? Niemals. Entsprechend auch die Produktion aalglatt, keine Dynamik.
Sehr gut, Staggerlee. Ich muss mir selber eingestehen dass meine Ausführungen zum Thema immer sehr negativ gefärbt waren, dein Post mag auf den ersten Blick sehr wertend wirken, aber wieso eigentlich? Auch eine „Heile Welt“ kann einen ja berühren, auch durchaus authentisch berühren, es ist eben nur kein Pop.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.