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redbeansandriceklingt dann aber nicht danach, als hätte er die Hits aus kommerziellen Gründen haben wollen…
Ja, das ist auch immer so furchtbar leidenschaftslos und bildungsbürgerlich gedacht, die „kommerziellen Gründe“. Es gab mal eine Zeit, da war es für Produzenten, Bands und Sänger das A und O, einen Hit zu landen und dann noch einen und noch einen und immer so weiter. Die wären überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass man nur dann ein ernstzunehmender Künstler ist, wenn einem die Charts und der Ruhm egal sind. Man wollte tolle Platten machen und die Leute sollten einem die tollen Platten dann auch aus den Händen reißen. Deswegen brach für Phil Spector eine Welt zusammen, als die Single, die er für seine bis dahin beste hielt, floppte. Das war Liebesentzug des Publikums, das war ein Menetekel, das seine große Zeit schon wieder vorüber war. Damals war Pop ein schnelllebiges Geschäft (ganz im Gegensatz zu dem Mythos, der gerne gepflegt wird) – 1963 war Phil Spector der Größte und 1967 bereits abgemeldet.
CanzioneIch denke an Popmusik, wenn ich den Fernseher anmache und wieder ein junges Ding* sehe, das nur eine Schlange trägt, um auf sich aufmerksam zu machen. Unter dem Aspekt unseres Gesprächsthemas gibt es allerdings nicht mehr zu sagen. Die Musik ist zweitrangig im Vergleich zum Spektakel. Das ist deswegen nicht schlecht, aber es ist komplett etwas anderes als das, was die Beatles machten.
Man kann immer wieder nur den Kopf schütteln. Die Beatles waren das größte Spektakel der 60er! „Schau machen!“
coleporterKommt drauf an, was du unter „seicht“ verstehst: „I Saw Her Standing There“, „Please Please Me“ oder „Love Me Do“ sind schon recht seicht für mich.
Diese Tracks haben mehr Substanz als „Lucy In The Sky“ und „I Am The Walrus“.
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