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Reino
Genau das halte ich für groben Unfug. Selbst klassische Musik unterscheidet sich vom Hiphop nicht in erster Linie durch die Qualität (und da kann man ja wirklich mit Beispielen klotzen). Beim schmalen Grat zwischen anspruchsvollem Schlager und Chanson mag Qualität ein billiges Unterscheidungsmerkmal sein, ansonsten muß es wirklich andere Kriterien geben.
Auf qualitativen Unterschieden als Qualitätsmerkmal zu beharren ist sicher etwas wertend, aber ich denke schon dass man zum Beispiel textlich Unterscheidungen machen kann:
Während bei Schlagern häufig nicht nur die Musik eher simpel gestrickt ist, sondern auch die Texte bekannten Mustern folgen, gibt es im Pop doch häufig erstaunlich tiefsinniges oder überraschendes, einige Seiten vorher habe ich gegenüber coleporter, als er Motown in Schlager-Nähe rücken wollte, den Titel „Stop! In The Name Of Love“ als Beispiel für einen fast Anti-Love-Song angeführt, und etwas vergleichbares wirst du im Schlager eher weniger finden, denke ich.
Allerdings wäre es für diese Diskussion hilfreich wenn Rossi uns mal mitteilen würde wo er genau die Trennlinie zwischen Pop und Schlager ziehen würde, ob es nur die Tatsache ist dass Pop eben den Sound der Zeit definiert, oder ob da noch mehr ist.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.