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Reino
Auch wenn wir und mit einer Gegenstimme einig sind, daß Schlager ein deutschsprachiges Phänomen sind und womöglich auch darüber, daß der Vergleich mit ähnlich gearteten Musikstilen in anderen Ländern interessant aber nicht zwingend zielführend ist, kann man darüber weiterdiskutieren, inwieweit Schlager ein rein musikalisches Phänomen sind, oder auch ein wirtschaftliches oder politisches. Der Ansatz vom „geplanten Hit“ beschreibt Schlager sicher nicht hinreichend, ist aber für die meisten sicher irgendwie mit ihm verbunden. In der Mathematik heißt das „kleinster gemeinsamer Nenner“.
Leute, die in den 70er Jahren sozialisiert wurden und Rock und Pop als deutlich unterschiedliche Produktionsmodelle wahrgenommen haben, würden ihn auch für die Popmusik konstatieren (ohne jetzt diese Diskussion neu aufrollen zu wollen).
Gibt es also Gemeinsamkeiten und gravierende Unterschiede zwischen Schlager und diesem Pop?
Ich denke das Pop auch in seiner grössten kommerziellen Ausformung immer etwas „frisches“ „neues“ mitbrachte, dass es gerade ein Kennzeichen von Pop ist am Zeitgeist sein zu wollen, während Schlager zwar ähnlich mainstream-orientiert ist, aber viel lieber auf bewährtes setzt, Klischees viel mehr ausformuliert, und generell grundsätzlich auf ein konservatives Publikum hinorientiert.
Soviel zu den Unterschieden.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.