Re: "Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum "Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop) Re: "Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)

#7654395  | PERMALINK

blitzkrieg-bettina

Registriert seit: 27.01.2009

Beiträge: 11,779

Reino

Wieso daß? Wenn ich mich an den Endlos-Thread über Popmusik richtig entsinne, wurde da diese kalkulierte Haupt-Stromlinigkeit (die ich auch immer mit Popmusik in Abgrenzung zum Rock verbunden habe) vehement bestritten. Und warum sollte ausgerechnet der Schlager als vorwiegend produzentenbestimmte Musik nicht der genannten Charakterisierung entsprechen?

Im Pop-Thread wurde alles mögliche behauptet und bestritten, zu einem Konsens wurde da bestimmt nicht gefunden.
In diesem Strang wurde jedenfalls irgendwo festgestellt dass Schlager auch irgendwie zum Pop gehört, nicht unbedingt guter Pop, aber Pop. Und dass er nicht der genannten Charakterisierung entspricht hat ja niemand behauptet.

Daß die Schlager so klingen, wie sie klingen, ist ja gewollt, nicht die Folge fehlender musikalischer Begabung oder Weltläufigkeit ihrer Macher.

Hier müsste man wieder auf dass von mir verlinkte Alsmann-Interview verweisen, wo er dargelegt hat dass in den Fünfzigern die Schlagermacher oft durchaus eine klassische Musikausbildung hatten und mit diesem Hintergrund ganz bewusst Unterhaltungsmusik gemacht haben, während in den Siebzigern (und diese Phase des Schlagers meinen wir ja überwiegend hier) häufig Leute am Ruder waren die sich gerne auf einer Augenhöhe mit Lennon/McCartney, Anderson/Ulvaeus und anderen Grössen gesehen hätten, denen es aber einfach an nun ja Grösse fehlte.
Siehe dazu auch die Hybris von Ralph Siegel und die Ausführungen von Light of Love warum die Beatles und ABBA gerade kein Schlager, noch nicht mal schlagerhaft sind, dass die Beatles nicht genügend routiniert und zynisch waren schriebst du ja bereits, und dass trifft es auch ganz gut, denke ich.

--

Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.