Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › "Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop) › Re: "Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)
Herr Rossi
Ach, da gab es schon einiges an Drama & Melodrama – „Ich hab die Liebe verspielt“ von Gitte, „Du lebst in Deiner Welt“ von Daisy Door (für Schlagerverhältnisse auch recht funky arrangiert), „Es fährt ein Zug nach Nirgendwo“ vom dem Christan, dem Anders, natürlich „Tränen lügen nicht“ (wobei ich Michael Holms Uptempo-Nummern wie „Barfuß im Regen“, „Nachts scheint die Sonne“ und „Ein verrückter Tag“ lieber mag), „Fremder Mann“ und „Marleen“ von Marianne Rosenberg, „Oh wann kommst Du“ von Daliah Lavi, „Griechischer Wein“ … man könnte lange so weitermachen. Und der große Peter „ich bin ein Rocker“ Maffay – „Einer muss gehen“, „Josie“, „Und es war Sommer“ und das nun wirklich tolle „Komm doch heute nacht zu mir“.
Achja, und nicht zu vergessen Bernd Clüvers enigmatischer „Junge mit der Mundharmonika“ – Todesvisionen und Transzendenz im ZDF-Studio Berlin, das hatte schon was.
Wundert mich jetzt auch dass die grossen Gesten im Schlager eher fehlen sollen, würde eher sagen dass sie in diesem Genre gerade anzutreffen sind, und dass z.B die damaligen Liedermacher die sich dem anspruchsvollen verschrieben haben, eher auf dass zurückhaltende setzen würden, vielleicht auch um nicht unter Schlagerverdacht zu fallen.
Ob dass „melodramatische“ uns wegen seines triefenden Kitsches vielleicht überhaupt nicht berührt ist doch wieder eine ganz andere Frage.
--
Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.