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gollumOkay, volles Risiko, ein erster Versuch aus dem Stand:
„Schlager“ bezeichnet als Gattungsbegriff eine (Einfügung für Coleporter: vornehmlich) deutschsprachige Liedform, die in Melodieführung, Arrangement und Aufbau auf eingängigen althergebrachten oder fest etablierten musikalischen Hörgewohnheiten fußt, um eine möglichst schnelle Merkfähigkeit beim Hörer zu erreichen. Die lyrische Kraft in Strophe und Refrain beschränkt sich bewusst auf leicht verständliche Bilder und Themen für eine breite Allgemeinverständlichkeit, die keiner Interpretation bedarf, wodurch der unwillkürliche Wunsch des Mitsingens geweckt werden soll. Im Unterschied zum deutschen Popsong zielt der musikalische Ausdruck in seiner Gesamtheit primär nicht auf jugendliche Hörer. Statt Abgrenzung steht eine vereinende emotionale Erlebniswelt im Vordergrund.
Das ist nicht schlecht. Allerdings ist mir das ganze zu statisch, denn zu den „althergebrachten Hörgewohnheiten“ kommen im Schlager doch auch ständig neue Einflüsse. Ein Schlager von 1925 klingt anders als einer von 1965 oder einer von 2005. Und ist die Fixierung auf den jugendlichen Hörer beim deutschen Popsong tatsächlich so stark? Das glaube ich nicht, aber das wäre schon wieder eine andere Frage.
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