Re: "Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)

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reino

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Beiträge: 5,700

coleporterDarauf wollte ich hinaus: Schlager MÜSSEN nicht schlecht sein, Ralph Siegel z.B. hat vielleicht nicht die Eleganz und den Witz von Cole Porter, ist aber, wie bereits erwähnt, auch ein handwerklich sehr begabter Songschreiber

Die Texte von Meinunger finde ich schrecklich. Und fast immer einfach schlecht gereimt.

otisReino verweist darauf, dass vieles in den 20s und 30s nach diesen Maßstäben nicht Schlager sei.
Doch ist es sehr wohl, und es ist aber deshalb nicht einfach schlecht. Gerade viele Filmschlager waren doch deshalb so erfolgreich, weil die Leute u.a. auch wegen der Musik ins Kino gingen. Es waren Schlager, aber es waren sehr gute dabei.

Ich unterscheide Film-Schlager nur von ihrem Entstehungsprozeß vom restlichen Schlager (sie dienen, wie ja auch beim Musical, meist der Einführung und Vertiefung der Charaktere, sind also auch Rollenlieder, was beim Schlager praktisch undenkbar ist, der die völlige Kongruenz von Lied und Interpret verlangt). Aber Kabarett-Lieder sind einfach keine Schlager. Genausowenig wie die Songs aus der „Dreigroschenoper“.

Dagegen können Schlager herrlich verschwurbelt sein (man denke nur an „Über die Brücke gehn“ und versuche, das Substantiv auszumachen).

Man sollte bei der Beschreibung von Schlager nicht die Musik vergessen.
Nach meinem Eindruck läßt sich da viel an der Taktbetonung ausmachen. Schlager sind Tanzmusik, überwiegend Marschfox. Sobald ein Schlager auf die 2 und 4 betont gehört, ist es wahrscheinlich keiner mehr.

coleporterWas ist eigentlich mit Westernhagen und Grönemeyer? Die haben doch quasi beide als Schlagersänger angefangen

Wie kommst du darauf?

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