Re: Listen To This! – Meine Favoriten

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Anonym
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Benny Quick – „Motorbiene“
Bear Family BCD 15612 AH

Vorweg eine kurze Erklärung, wie ich mit zirka 10 Jahren auf Benny Quick aufmerksam wurde. Damals bekam ich von einer Nachbarin, deren Sohn gerade ausgeszogen war, dessen abgelegten singles geschenkt. Dunter auch die erste Single eines damals mir nicht näher bekannten Sängers Benny Quick „Motorbiene/Denn Du küsst so heiss“

Dieser Song avancierte dann einige Jahre später zum heimlichen Fetenhit auf privaten Parties. Und die Single erlitt ein schlimmes Schicksal….. jemand hatte sie in der Nähe einer tropfenden Kerze gelagert, nun ja……:teufel_2:

Dieser Sampler bringt nun Singles und Titel einer Langspielplatte.
Wir schreiben das Jahr 1962. Ein sehr junger Mann hatte durch Talentwettbewerbe und Vorsingen das Interesse der Electrola geweckt. Mit der Zusage, daß er seine Rock´n´Roll Ansprüche auf Platte pressen dürfe , nahm man die schon erwähnte Single auf, , die A Seite ist übrigens im Original von der Simon & Garfunkel Vorläuferband Tico & The Triumphs.

Wie sich herausstellte, war die Plattenfirma am Rockn´n´ Roll weit weniger interessiert, vielmehr mußte Quick alle gängigen musikalischen Moden der frühen 60er mitmachen, was in den Jahren 1963/64 eben hauptsächlich Twist war, aber auch schon Cover von Roy Orbison(Pretty Baby).
Ab 1965 rekrutierte Quick dann die Reste der ehemealigen Beatcombo Didi & His ABC Boys als Begleiter , nannte sie Twen Band , und man nahm nun auch vermehrt aktuellere Coverversionen auf, z. B. eine deutsche Fassung des Beatles Titels „I´ve should have known better“ (Ja, das hätt´ich wissen müssen), sogar reine Intrumentaltitel, und eine recht beachtliche Fassung von“ House Of The Rising Sun“
Neben seiner Tätigkeit mit der Gruppe nahm Quick aber im selben Jahr auch noch Solosingles mit Orchesterbegleitung, wie in den Jahren zuvor auf.

Gegen Ende des Jahres witterete dann die deutsche Medienlandschaft einen Braten. Im Fahrwasser des gerade sehr aktuellen US Duos Sonny & Cher bekam Benny eine blonde Partnerin an die Seite gestellt, die sich Petra Prinz nennen mußte, und man nahm eine Single mit deutschen Fassungen von S & C Titeln auf. I Got You, Babe(Bleib bei mir, Babe) und
But You´re Mine(Wir gehen unseren Weg allein), letzteres mit einem recht anspruchsvollen, für die Zeit sicher unerhört freien Text, trotzdem ging die Marketingrechnung nicht auf.
Quick, der seine härtere Seite allenfalls auf B Seiten zeigen durfte, ja mitunter soagar total nichtssagendende Schönsingerei (SummSumm Summ) zum Besten geben musste, kehrte dem Showgeschäft enttäuscht den Rücken.
Dabei hätte mit ein wenig Glück der erste große deutsche Rockstar nicht aus Gronau(später Hamburg) sondern aus dem Ruhrpott hätte kommen können.
Die CD zeigt sehr deutlich, wo Quicks wahre Leidenschaften lagen, aber auch, was man ihm zumutete.
Da gibt es mitunter (ungewollt) komische deutsche Texte zum Brüllen, aber auch schon gute Ansätze in die andere, die anspruchsvollere Richtung.
Wie geagt, er hätte …. aber so bleibt er nur ein One Hit Wonder, mit allerdings recht vielseitigem Output.

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