Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 16.05.2010 › Re: 16.05.2010
otisEin seltsames Erlebnis. Ich habe die More Songs heute Abend noch mal gehört. Tatsächlich reichlich falsch in Erinnerung. Nein, die gehört, mit heutigen Ohren gehört, definitiv nicht zu den Top 20 des Jahres.
Ich denke, vielleicht sollte ich so einiges noch nachhören.
Eben. In meiner Ende ’78 rituell erstellten Jahresliste nahm „More Songs“ auch noch den stolzen #18 ein („Adventure“ war #6, „Give ‚Em Enough Rope“ #8, „Road To Ruin“ #14, „Easter“ #23, etc.).
Deinen Ausführungen zu Identifikationsdrang und -zwang in den Jahren bis zur Verdaddelung ab Ende der Sixties ist beizustimmen. Danach war’s mehr Klangtapete als Wir-gegen-den-Rest-der-Welt. Punk war nochmal antipodisch, machte einen Unterschied, bevor auch der sich verflüchtigte, spätestens 1979.
@ dougsahm
Ja, doch. Schuldig im Sinne der Anklage. Das mit den „fertigen Akademikern“ ist bestens nachvollziehbar. Die hörten vor 1967 überhaupt keinen Pop und danach nur schlechten. Wir haben das übrigens in der Schule schon damals diskutiert, anno 1969, mit Wolf Wondratschek immerhin, als der anläßlich einer „Schusswunde“-Lesereise in unserer Klasse gastierte. Um nicht auszuschweifen, nur soviel: auch er sah bereits das Problem der Marginalisierung durch Hoffähigkeit und kunterbunte Beliebigkeit. Blame it on The Beatles, um KK zu paraphrasieren. Most of all, blame it on „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“. Was sollte nach der musikalischen Unbedenklichkeitserklärung für Kirmes, Kitsch und Kindergarten noch Bedeutung haben? Produktionstechnischer Firlefanz?
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