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Sehr schön, Kraut. Bobby Byrd hat einen Thread verdient, ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit diesem Sound, und das Feedback zu einer Sendung von mir gefällt mir natürlich auch sehr gut.
Entdeckt habe ich den Mann auch als Sidekick von James Brown, natürlich erstmal über den Hit „Sex Machine“, bei dem er ja auch Co-Autor war.
Kleiner Auszug aus der wiki-Info, ganz interessant zum Einstieg:
Byrd war Kopf der Gruppe The Avons, zu denen James Brown Mitte der 1950er Jahre stieß, nachdem er durch finanzielle Unterstützung der Familie Byrd aus dem Gefängnis freigekommen war. The Avons wurden in The Flames und später in The Famous Flames umbenannt, aus denen später James Brown als Star hervorging. Byrd wirkte auf unzähligen Aufnahmen von James Brown mit (darunter Try me und Please, please, please aus dem Jahr 1959) und veröffentlichte auch unter eigenem Namen Platten, die allerdings James Browns Aufnahmen ähnelten, da sie mit dessen Begleitband eingespielt wurden. 1973 trennten sich Byrd und Brown.
Byrd kam also nicht zu JB, sondern JB kam zu Byrd. Und dieser hat eindeutig James Brown entdeckt und gefördert. Allerdings war er in einigen Bezügen wohl etwas zu selbstlos und dachte nicht immer daran, die Credits für gemeinsam geschriebene Songs einzufordern. Etwas mehr erfährt man (wie immer ohne Gewähr) über die engl. Wikipedia-Seite.
Mein Einstieg zu Bobby Byrd war also die Verbindung zu James Brown sowie einige seiner größten Hits wie „I know you got soul“ (vielfach gesampelt in der Welt des Hip Hop, komplett gecovert von Erik B. & Rakim) oder „I need help“.
Es besteht eine späte Verbindung zum deutschen Plattenlabel Soulciety Records (Hamburg), die in den frühen 90ern für Rare Soul Veröffentlichungen bekannt waren. 1993 veröffentlichte Byrd bei diesen ein Album („On The Move“), dazu gab es später noch einige Sampler sowie das Album „Sayin It And Doin It… – The Original Soulciety 7′ Sessions“. Dieses besteht aus remastertem Originalmaterial plus etlichen B-Seiten und Instrumentals. Es entstand postum 2005 aus den Aufnahmen bei Soulciety, da zu diesem Zeitpunkt die 1993er LP schon zu teuren Preisen gehandelt wurde. Hier ist es problemlos erhältlich.
Über die Soulciety-Veröffentlichungen kam ich auch an den Song „Never get enough“, der mich komplett aus den Socken gehauen hat und hier als Originalversion + Instrumental + Sax-Version vorhanden ist. „Originalversion“ ist hier aber als Neuaufnahme mit Bobby Byrd und vielen Familienmitglieder zu verstehen. Die Songs sind weitaus kräftiger instrumentiert und gemixt als die Versionen aus den 70ern oder 60ern, aber sehr stimmig gemacht.
Danke für den Tipp oben, Kraut. Ich muss unbedingt an die 60s Versionen ran und kann auch sämtliche „James Brown´s Funky People“ Zusammenstellungen – nicht nur wegen Bobby Byrd – empfehlen!