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Jan LustigerIch verstehe zwar nicht, was Punks damit zu tun haben, aber mir fehlt bei dem Album eben genau der Biss. Ich stehe eigentlich sehr auf die Kombination 60s-Pop / Punk/Power Pop, aber wenn derart die Power fehlt wie hier, zündet das nicht. Und dann hätte ich die eine oder andere fettere Gitarre durchaus verschmerzen können („Punk-Klischees“ hin oder her). Das Schlagzeug ist viel zu laut, ansonsten hört man noch Gesang und eine Gitarre, die so scheußlich abgemischt ist, dass man irgendwie nur die tiefen Saiten richtig wahrnehmen will (oder die Mädels spielen nur Powerchords – gleicher Effekt (und Punk-Klischee)). Klingt wie live und ohne Soundcheck von 2 Leuten eingespielt, meiner Meinung nach. Dass das der Mann verbrochen hat, der einst das Blondie-Debut produziert hat, verstärkt nur die Enttäuschung. Ein bisschen mehr am damaligen Sound orientiert und da wären **** drin gewesen.
Just my two cents
Deinen Standpunkt kann ich sehr gut nachvollziehen und die Kritik ist absolut berechtigt. Die Pluspunkte, die ich bei dem Album höre, werde ich nochmal kurz darstellen.
Der Sound, die gespielte Musik, klingt für mich auf manchen der Tracks eher nach alter Surf-Produktion aus den 60ern und den C 86-Einfluss kann ich vielleicht nicht nachweisen, aber da ist irgendwas. Das sind schon mal alles Gründe warum mir das Album sehr gut gefällt. Andere Bands, mit denen ich nicht so gut vertraut bin, wurden schon genannt. Die Ramones waren sicher ein Einfluss, aber auch Nick Knox/The Cramps, behaupte ich mal – ich will mich da aber nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen. Es ist mehr ein Gefühl. Und The Yardbirds, aber das geht dann vielleicht zu weit.
Natürlich sind manche Songs lieblicher, weicher usw., aber zu soft wird es insgesamt nicht, finde ich. Extreme oder „primitive“ Texte á la frühe Dwarves z.B. haben sie nunmal nicht und das rechne ich ihnen positiv an. Auch nicht sonstige Gimmicks. (Es gibt allerdings irgendwo eine G.G.Allin-Coverversion von den Dum Dum Girls, die ich nicht kenne. Live?) Deswegen habe ich auch das Wort „Punk“ und „Klischee“ ins Spiel gebracht, hier bezogen auf den Gesamteindruck.
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