Re: Madsen – Labyrinth

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themagneticfield

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Titan93

Hauptstadtsongs, Generationshymnen, ewiges Buben-Design. Madsen schlagern sich im Adoleszenz-Himmel ins eigene Knie.

Das vierte Studioalbum beginnt mit den Worten: „Das ist die Welt / Das ist kein Traum / Das ist die Realität.“ Aha, sollen diese Zeilen aus der Singleauskopplung etwa eine Warnung sein? Madsen haben zwar den chronischen Stampffuß, der sich bisher durch die meisten Lieder zog, abgelegt. Doch während die Melodien leise im Kopf herumsurren, stolpert der Verstand über die Texte: Das Pathos geriet hier zur Überdosis, sodass es schwerfällt, die Musik ernst zu nehmen.

Und man nimmt ihnen Zeilen wie „Weil du liebst / Weil du lebst / Weil du gibst und vergibst / […] / Wirst du geliebt / Lass es passieren / Lass die Liebe regieren“ einfach nicht ab. Ist das noch die Schule von Virginia Jetzt! oder doch schon Florian Silbereisen? Madsen, das darf man nicht außer acht lassen, funktionieren sicher noch für irgendwen. Aber nicht mehr für die Fans aus den Anfängen, denn die sind erwachsen geworden und genervt von einem weiteren Hauptstadtlied („Berlin, was willst du von mir?“) und Generationshymnen („Denn wir werden wie Sieger sein“).

Ich bin uralt, und ein Fan aus den Anfängen, und ich freu mich wie bolle.
Und nun?

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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!