Re: Die Singles-Diskussion

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whole-lotta-pete

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otis50s bei den Jugendlichen deshalb (im Vergleich zu später) relativ gering (aber genaue Zahlen kenne ich nicht, auch nicht im Vergleich zu dt. Schlagerware), weil die Singles damals im Verhältnis unglaublich teuer waren.

Das glaube ich auch. Tatsächlich gab es in Deutschland von einigen Interpreten schon in den 50ern recht viele Singles. 1956 erschienen alleine 13 Stück von Elvis! Die dafür erforderlichen DM (zusammen gerechnet einiges über 50,-) konnte sich auch übers Jahr verteilt kein Schüler oder Lehrling leisten. Um möglichst viel Musik zur Verfügung zu haben, teilte man sich die Käufe mit Freunden – kaufst du die, nehm ich die – und hörte sie später zusammen an.

Was ich mich frage – gekauft wurden also nicht ganz so viele Singles, trotzdem gab es sie ja in Deutschland. Wanderten sie dann auf Halde, wurden sie zurück geschickt oder wie muss man sich das vorstellen? Nicht wenige sind ja doch dann zu Raritäten geworden.

RCA hatte in den deutschen 50ern als klaren Mittelpunkt Elvis als ganz heißes Eisen. Historische Betrachtungen lassen z.B. Blicke in damalige Kataloge zu. Country und Jazz waren auch ihre Spezialgebiete, aber der deutsche Markt hatte seine Eigenheiten. Einiges funktionierte nicht, Harry Belafonte kam aber z.B. sehr gut an.

Eine sehr große Rolle muss auch das London Label gespielt haben, da von dort aus die Musik vieler kleinerer Label aus den USA in England und Deutschland vertrieben wurde. Großer Kracher war hier Pat Boone (über 40 Singles in den deutschen 50ern), mit einigem Abstand folgt Fats Domino (über 30 Stck). Soweit ich nachlesen kann, mußte das deutsche Publikum aber bis 1959 warten, um an eine Johnny Cash Single zu kommen.

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