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Herr RossiDürfte aber inzwischen schwierig sein, so jemanden zu finden. „Forscherlisten“ sind etwas anderes als „Zeitzeugenlisten“. Für mich sind erstere nicht uninteressant.
Dass Singles in der Rückschau höher geschätzt werden als zum Zeitpunkt des Erscheinens, ist ja kein unbekanntes Phänomen, wie man z.B. an der Northern Soul-Szene sehen kann.
Keine Frage. Dennoch wäre eine 66er-Liste mit lauter Northern-Titeln irgendwo absurd.
Warum nicht einfach das Ganze mit „Tracks“ betiteln, zumal in den 50s ohenhin eher wenig nur auf LP erschien. Und schon wäre man aus der Problematik heraus.
Mikkos Einwand geht doch, wenn ich ihn richtig verstanden habe, in eine ähnliche Richtung. Ich selbst würde im Zweifelsfall allerdings auch Singles listen, die ich kenne, aber nicht besitze. Dennoch spricht er genau die Problematik an. Erst aus der Beschäftigung mit dem Tonträger (ja, dem physischen Format) in seiner Zeit mag genügend Kompetenz erwachsen, sinnvolle „Singles“-Rankings abzugeben.
Ein winziges Beispiel: Jeder kennt Duane Eddys Rebel Rouser oder Peter Gunn. Man hat die Stücke x-mal irgendwo gehört. In den 90ern hatte ich alle meine Duane Eddy-7″ verkauft, mir sowohl Compilations als auch später die Rhino-Box zugelegt. Vor einigen Jahren fand ich wieder wunderschöne Exemplare der Original-Singles. Und es ist eine ganz andere Musik. Weder auf den LPs und schon gar nicht bei Rhino (derzeit wohl immer noch Eddy-Referenz auf CD) habe ich diese unvergleichliche Wucht gehört, den diese Produktionen hatten. Erst wenn man diese gehört hat, wenn man sie in Bezug setzen kann zu anderen Produktionen der Zeit (adäquat gehört) kann man ihre Bedeutung erahnen. Andernfalls bleibt Peter Gunn ein totgespieltes Stückchen Filmmusik, ganz nett aufbereitet von Hazlewood und Eddy.
Gerne biete ich Zweiflern genau diesen Hörvergleich zwischen CD und 7″, da bleiben dann keine Fragen mehr.
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