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katharsisDarüber hinaus gibt es eine Vielzahl an von Nelson arrangierten Alben, mit oder ohne seine Beteiligung, die eine von Fall zu Fall Begutachtung notwendig machen, da sich die eine oder andere Perle darunter versteckt, man aber unter dem Jazz-Aspekt auch Abstriche machen muss. Interessant ist bspw. „The Kennedy Dream“, bei dem die Musik zwischen Soundtrack-artigen Klangteppichen und Big Band Jazz mäandert. Dabei bleibt die Musik immer spannend, stets geschmackvoll instrumentiert, aber es ist eben auch etwas gänzlich anderes. „Afro/American Sketches“ bspw. ist ein absolut kraftstrotzendes Werk, das vielleicht ein bißchen am Thema vorbeigeht, aber musikalisch sehr spannend ausgeführt wird.
„Joyride“ für Stanley Turrentine, oder auch „Delightfulee“ von Lee Morgan sind vielleicht typische Album, mit großem, Blue Note typischem Staraufgebot, weche letztlich aber die Raffinesse des zeitgleich arrangierenden Duke Pearson missen lassen.
Dazu werde ich mich eines Tages mal äussern… wenn ich das Nelson Mosaic und sonst das eine oder andere wiedergehört habe.
Im Mosaic finden sich neben „The Kennedy Dream“ noch ein paar weitere tolle Alben („Fantabulous“ etwa), zudem (nicht im Mosaic da live aufgenommen) gibt’s noch „Live from Los Angeles“ von 1967, das ich sehr empfehle.
Dass Pearsons Arrangements mehr Raffinesse verraten glaub ich nicht… sie sind lyrischer, er setzt anders, aber ich halte Nelson dennoch insgesamt für den spannenderen Arrangeur. Pearson hat weniger Auftragsarbeiten gemacht, viel klarer seine Linie durchgehalten (besonders mit der langen Reihe von Alben in ca. Oktett/Nonett/Tentett-Besetzung, die er für Blue Note verantwortet hat), aber wenn Nelson aufs ganze ging war er einer der besten überhaupt!
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