Re: Groundhogs over Germany 04/2010

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dennis-blandford
Jaggerized

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TosheyDeine Beschreibungen klingen super! Im englischen Amazon sind ähnlich frenetische Kommentare zu lesen. Aber auch was „Solid“ betrifft!
Dieser mehr durchsichtige Klang findet sich auch auf BATW. Wobei das zweite Stück davon sowas von progressiv und brutal klingt (auch wegen des Choruseffektes auf der Gitarre), wie man es selten zu hören bekommt. Aber alles glasklar ;-) Tony´s Sinn für Klangästhetik halte ich ohnehin für stark unterschätzt. Der pure Blues (der für mich nur auf dem Debut anklingt), ist natürlich leicht überholt. Aber auf „Blues Obituary“ höre ich schon andere Dinge. Dieses kantige Schlagzeug etc. Das erinnert fast schon an Punk oder den teils rumpeligen Beat der Stranglers. Und danach…:sonne:
(Aber ob das heute, live, auch noch so klingt? Wohl weniger, oder?)
„…Save the Earth“ hab ich früher mal irgendwo gehört und habe es auch in sehr guter Erinnerung…

Laut MC Phee konnte die band in keine Schublade gesteckt werden, was die Kritiker wiederum erzürnte u. die reviews entsprechend gestaltete. Immerhin waren sie 70/71 mit „Split“ in den Top 10. Alles in allem ist Razors Edge schon ziemlich eighties verseucht, was man vor allem am Schlagzeughall negativ bemerken muss. Die Platte ist rar aber nicht das Opus Magnum der band. Ich würde es alleinig wegen dem herrlichen Titelstück u. dem closer behalten wollen, zwischendrinne mehr u. mehr Bluesrock der Sorte – unremarkable!

Hatte mich heute nochmals mir dem Twofer beschäftigt u. kann ihn dir wirklich nur empfehlen. Leider sind die Kompositionen nicht immer griffig aber das scheint wohl ein Grundproblem von MS zu sein. Meistens sucht er doch nach bärbeissigen Intros u. ein paar kaum vertsändlichen lyrics das schnelle Gitarrensolo. ;-)

Beim Konzert klang vieles doch eher zeitnegössig. Frühsiebziger feeling kam da nicht so auf. Der neue Tourdrummer spielt souverän seine fill-ins u. Anderson pumpte die 4-Seiten als Antrieb für Mr. Groundhog. Alleine seine seltsame Zurückhaltung bleibt mir ein Rätsel. Entweder er war sich der unagenehmen Situation bewußt oder er ist generell scheu?
Live habe ich momentan nur die BBC session tracks als Zugabe auf „Thank Christ…“ u. die klingen schon ziemlich rüde.
Überhaupt ist „Thank Christ…“ schon ihr bestes Album, weil die songs eingängiger u. nicht all zu abgefahren sind. Die Gitarre ist hier auch in ihrem brachialen Auswuchs zu hören.
Blues Orbituary fehlt mir noch von der Frühwerken. „Live @ leeds“ wäre auch interessant.

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