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Ja, gerne. Ich bin leider noch nicht dazu gekommen, die Aufnahme öfter zu hören.
Hier erstmal die Besetzung:
Mal Waldron (piano)
Elaine Waldron (vocals)
Art Farmer (trumpet)
Eric Dixon (flute)
Calo Scott (cello)
Julian Euell (bass)
Elvin Jones (drums)
Die Musik lebt von unterschiedlichen Aspekten. Zum Einen mag ich die Flöte als Instrument. Dixon (den ich meines Wissens nach sonst nicht kenne) intoniert sehr sauber, aber ideenreich und trägt das Album über weite Strecken fast alleine, da er durch die natürliche Höhe seines Tons sehr im Vordergrund ist. Farmer als zweite „Haupt-Stimme“ spielt mal mit, mal ohne Dämpfer und unterstützt Dixon passend an der Frontline. Auf manchen Stücken scheint er dagegen eher im Hintergrund zu sein. „Ollie’s Caravan“ zeigt ihn am besten.
Ein großer Pluspunkt (für mich) ist das Cello. Ich mag „The soul society“ von Sam Jones unheimlich gerne, so dass ich mich über die Hinzunahme des Instruments sehr gefreut habe. Irgendwie ist das immer noch eine so ungewohnte Klangfarbe, aber eine unheimliche Bereicherung für den Jazz, egal ob Pizzicato oder con arco. Besonders das Solo im letzten Stück ist sehr schön. Euell werkelt gut im Hintergrund, bekommt aber nur wenig „time to shine“. Elvin Jones bedient sich natürlich stets der Becken, bildet aber einen schönen und angepassten Support rund um die Kompositionen. Evtl. hätte ein etwas zurückhaltender Drummer den kammermusikalischen Ansatz der Session verstärkt. So lebt stellenweise der Gegensatz.
Waldron hält sich eigentlich fast vornehm im Hintergrund, stellt aber drei schöne Kompositionen zur Verfügung. ´“The cattin‘ toddler“ hat ein schnelles Solo von Waldron, sonst kann ich mich erst mal an keines erinnern.
Vielleicht sollte ich streng genommen meine Bewertung revidieren, da Waldron wirklich eher als (hintergründiger) Leim fungiert, der alles zusammenhält! :roll:
Der Beitrag seiner Frau trägt etwas zur Obskurität des Albums bei, macht auch Spaß, ist aber nicht das Highlight.
Die Session macht insgesamt Spaß, die Musik ist „intriguing“, hauptsächlich wegen Flöte, Cello und Elvin Jones, sowie Farmer als „geerdetem“ Bläser.
So in etwa?
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III