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Ein junger Mann ist an einer Überdosis gestorben. Der Großteil des Films spielt am Tag vor der Beerdigung. Verwandte und Freunde werden dabei beobachtet, wie sie diesen Tag verbringen, und antworten einem Interviewer auf seine Fragen nach ihrem Verhältnis zum Verstorbenen und nach ihrem eigenen Leben. Nach der Beerdigung finden sich alle in einer Karaokebar ein und trinken. In der Nacht bricht die Schwester mit einer Freundin in das verdreckte und fast leere Haus ihres toten Bruders ein.
Porterfield hat einen Film gedreht, der klug zwischen Fiktion und Dokumentation hin- und herwechselt, ohne dabei zu eindeutig zu werden. Er arbeitet mit Laiendarstellern, die zwar teilweise auch gescriptete Szenen zu spielen haben, größtenteils aber angestoßen von der fiktiven anstehenden Beerdigung über sich selbst sprechen, wenn sie ihren Alltag schildern, über ihre Erfahrungen mit Beerdigungen sprechen oder über ihre Zukunft sinnieren.
„Putty Hill“ ist ein leiser, unaufdringlicher, ruhig geschnittener Film. Und gerade weil die Grenzen zwischen Authentizität und Ausgedachtem verwischen, hat „Putty Hill“ Momente von großer Wahrhaftigkeit und Schönheit.
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(Eine Frau im Publikum fühlte sich „fooled“ wegen der Uneindeutigkeit von fiktionalen und dokumentarischen Anteilen. Jemand gab ihr Kontra, Declan applaudierte einsam, Porterfield lächelte, der Saal reagierte nicht.)
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]