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lathoSeine Pappenheimer lernt man mit der Zeit kennen und dann weiß man ja, was von den Sternen zu halten ist.
Dafür bin ich halt immer noch zu neu hier, aber ja, mit der Zeit erkennt man das schon.
lathoVon mir ein lautes: NEID! Und ja, Filme von Ozu gehorchen strengen ästhetischen und dramaturgischen Gesichtspunkten (manche ragen heraus: Ohayu oder Tokyo Twilight), das ist nicht immer leicht, die Bilder im Kopf einzuortnen. Allerdings hat jeder Film doch seine Eigenheiten.
Ja, „Tokyo Twilight“, da hab ich auch sofort Bilder im Kopf! Wunderbar!
Leider hab ich damals den Sommer durch nicht Buch geführt (bzw. nichts in meine Agenda eingetragen), was ich mit Sicherheit gesehen habe ist noch „Soshun [Early Spring]“ (und mindestens drei weitere mit Frühling oder Sommer oder Herbst im Titel)… „Ohayu“ hab ich nicht gesehen, soweit ich weiss. Jedenfalls sagen mir die IMBD-Infos nichts. Aber ist ja immer auch schön, wenn man noch was weiteres hat, das man irgendwann entdecken kann!
lathoIch will ja keinen zu seinem Glück zwingen (aber hallo! ist das gelogen), aber such mal den Post von Napo zum Thema heraus, der hatte den Film damals gut zusammengefasst. Klar: der Film ist „schwer zu sehen“, weil sich viel versteckt und die Handlung und das vordergründige Geschehen wirklich nur Transportmittel sind.
Von napo hab ich auch noch eine sehr tolle PN zu Tarantino… aber mir fehlt da einfach der richtige Zugang. Ich reg mich wohl auch zu oft über seine Schlaumeiereien auf (vielleicht ist diesbezüglich Arno Schmidt ein gar nicht unpassender Vergleich, aber dessen – äusserst kleinbürgerliche – Bildungshuberei bereitet mir immer wieder grösstes Vergnügen).
Tarantino und Ozu… gegensätzlichere Konzepte von Kino kann ich mir irgendwie schwer vorstellen.
Ozu hat anscheinend in Sachen Raumteilung einiges von Keaton gelernt – ohne, dass er das je gesagt hätte, soweit ich weiss (er hat sich aber offen zu Chaplin bekannt). Die strikten rechten Winkel, die Schichtungen der Räume mit Vorder-, Mittel- und Hintergrund (z.B. diese Blicke durch die Gänge/Räume in, bei denen sich dann oft durch Verschieben der Wände neue Perspektiven ergeben) – auch hat er das 4/3-Format oft gleichsam aufs beinah quadratische Stummfilmformat „geschnitten“, indem er mit Wänden/leeren Flächen quasi den Rand des Bildes abgeschnitten/abgetrennt hat.
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