Re: Laura Marling – I Speak Because I Can

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tina-toledo
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Erste Gedanken nach dem zweiten Durchgang: Die erwartete Entwicklung, weniger Popappeal, mehr Folk, mehr Storytelling. Weniger „Cross Your Fingers“ und „You’re No God“, mehr „My Manic And I“ und „Old Stone“. Auffällig ist vor allem, dass sie auf diesem Album sehr moderat und abgeklärt singt, fast durchweg in ihren dunkleren, tieferen Stimmfarben. Dass das Album in keiner Sekunde mehr jugendlich-naiv oder ungelenk klingt (in gleichem Maße in Bezug auf die Lyrics) ist auf Albumlänge m.E. ein klarer Pluspunkt im Vergleich zum Debut, dafür gibt es auf „I Speak Because I Can“ weniger überragende, wirklich memorable Songs. „Rambling Man“ steht alleine als herausragender Track mindestens „My Manic And I“, „Ghosts“, „Night Terror“ und „Tap At My Window“ auf dem Debut gegenüber. Außerdem kann ich nicht anders, als mir bei aller stimmlichen Behaglichkeit ab und zu mal mehr von ihrer helleren, sehnsuchtsvollen Stimmlage herbei zu wünschen, insbesondere, nachdem ich im letzten Jahren live hören durfte, was für eine breite Palette sie inzwischen glänzend beherrscht. Sind aber nun mal nicht die entsprechenden Kompositionen, die sie für dieses Album geschrieben hat, insofern nicht wirklich ein Kritikpunkt. Ob ich das Album ingesamt vor oder hinter dem Debut einordne, mag ich noch nicht sagen, „I Speak Because I Can“ besitzt jedenfalls eine sanft mystische, im positiven Sinne einlullende Grundstimmung aus einem Guss und unterstreicht definitiv Laura Marlings junges Ausnahmetalent.

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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!