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Anonym
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In den biographischen Notizen und Skizzen wird immer wieder berichtet, dass Johnson in Toronto seinen eigenen Club, Nachtclub bzw. sein „House of Blues“ eröffnet habe.
Dieses Vermögen stünde meines Erachtens im Widerspruch zu der Tatsache, dass nach Johnsons Autounfall 1969 bei dem je nach Berichterstatter ein Auto, Fluchtauto bzw. Taxi auf den Gehsteig geschleudert wurde, wo es den 75-jährigen Johnson schwer bzw. lebensgefährlich verletzt hat, Spendensammlungen und Benefitkonzerte stattgefunden haben, um Johnsons medizinische Versorgung (u.a. gebrochene Hüfte) sicherzustellen.
Durch den offenbar erfundenen „eigenen Nachtclub“ ist bei mir der unberechtigte Eindruck entstanden, dass Johnsons Comeback in den 60er Jahren nicht nur künstlerisch erfolgreich, sondern auch finanziell einträglich war.
Was aber nicht der Fall war: Chris Albertson schreibt in den Liner Notes zu Johnsons/Spiveys „Idle Hours“, dass Johnson auch im Zeitraum zwischen seinen ersten Comeback-Alben und „Idle Hours“ erneut als Hausmeister (zwar nur Teilzeit, aber doch) arbeiten musste, um sich finanziell über Wasser zu halten.
Es ist zwar auch öfters zu lesen, dass Johnson eine Schwäche für junge Frauen hatte, deren Zuneigung er sich einiges kosten lassen musste bzw. ließ*, aber die Tatsache, dass er sich neben seiner Musikertätigkeit als Teilzeit-Hausmeister verdingen musste, was bei den jungen Damen imagemäßig eher abträglich war, legt doch nahe, dass sein Comeback finanziell nicht so einträglich war, dass er sich in Toronto die Gründung eines eigenen Clubs bzw. Nachtclubs bzw. eines „House of (the) Blues“ leisten konnte.
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* Wie heißt’s doch in Nestroys „Mädl aus der Vorstadt oder Ehrlich währt am längsten“ über das prekäre Verhältnis von jungen Damen und alten bzw. älteren Herren?
Kauz: Oh, ich weiß, du glaubst, ich zähl‘ gar nix mehr.
Frau von Erbsenstein: Konträr, ich glaub‘, Sie müssen sehr viel zählen, sehr viel Geld aufzählen, wenn Sie was gelten wollen.
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