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RheinbogenAber was bitte ist ein Stern? Uninspirierter Mist, dilettantischer Schwachsinn oder talentfreier Schund? Irgendwas in dieser Richtung doch wohl, oder? Ein Stern ist das unterste der Gefühle, das Schlechteste vom Schlechten. Das kann man Frau Newsom doch nicht ernsthaft unterstellen. Dass es dich anstrengt, dass du ohne diese Musik auskommst, das alles ist völlig in Ordnung, und ich glaube nicht, dass dich irgendjemand deshalb für einen Deppen hält, ich jedenfalls nicht und ich hoffe, auch sonst niemand! Ich vermute aber, dass du den einen Stern raushaust, um irgendetwas zu demonstrieren, und sei es nur Unmut. Es gibt viele Künstler, die mich nerven, z.B. Celine Dion oder Bon Jovi und viele mehr. Die besterne ich erst gar nicht, denn ich weiß, dass sie sich für mich wie * anfühlen, aber das wäre nicht wirklich gerecht.
Es ist doch erst einmal positiv zu bewerten, dass sich viele User das Album zu Gemüte führen, obwohl sie mit Ys schon mal ins Klo gegriffen haben. Es wird beachtet und viele halten es für nötig, ihre Meinung kundzutun, auch wenn sie noch so negativ ist.
Und ich finde es lobenswert, die zweieinhalb (wurde schon erwähnt, oder?) Stunden durchzuhören, obwohl man nach den ersten fünf Minuten schon genug hat. Ich könnte es nicht. Und dann ist es meines Erachtens auch allemal gerechtfertigt, eine Wertung abzugeben. C. Dion wird nicht besternt. Im Gegensatz zu ihr kann – pardon, könnte – man sich mit der Musik auseinandersetzen und Reibungspunkte finden. Dass die Stimme nicht jedem gefällt, kann ich auch gut nachvollziehen und dass sie nicht die beste Sängerin ist, okay. Jedoch: Konsens besteht wohl darin, dass Have One On Me keine Fahrstuhlmusik ist. Dann registriere ich auch gerne mal eine *-Wertung, die wenigstens zeigt, dass jemand den Threadtitel anklickt und ihn nicht überliest. Auch „*“ ist eine Auszeichnung, das darf man nicht vergessen. Der „talentfreie Schund“ findet im Forum gar keine Erwähnung.
Für mich ist Have One On Me auch nicht das Meisterwerk. Dieser erste Eindruck verblasst ein wenig, je länger man sich mit dem Werk beschäftigt und anfängt, das Gerüst dahinter zu sehen. Das Meisterwerk war Ys. Ihre neuen Kompositionen atmen freier. Die Vielfalt der Instrumente und die Produktion schaffen es, Joannas Stärken in einer unaufdringlicheren und effektiveren Weise hervorzuheben. Beileibe nicht minimalistisch, aber dafür stringent und auf den Punkt gebracht.
Was mich (und andere Fünfsterne-Geber) wohl in Wahrheit betrübt, ist dass man in diesem Thread einfach wenig zum Album selbst lesen kann und das Wenige durch andersartige Diskussionen in der Masse untergeht.
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