Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Joanna Newsom – Have One On Me › Re: Joanna Newsom – Have One On Me
RheinbogenDas gefällt mir! Hätte von mir stammen können. Es gibt einfach viele Sachen, die sich einem nicht gleich erschließen. Hört man das zufällig, wird man es abtun. Wurde es einem aber von zuverlässiger Seite empfohlen, wird man den Schlüssel suchen – und nicht selten auch finden. Das Wort „erarbeiten“ klingt im Zusammenhang mit Musik Hören erstmal sehr hart. Beim Musik Machen ist es hingegen völlig normal. Im Übrigen sind es doch oft die Sachen, die erst langsam zugänglich wurden, die später besonders lange wirken und bleiben. Wohingegen die eingängigen Songs oft genug eher wenig Substanz haben. Bei Joanna Newsom scheint mir aber – auch wenn’s manch einer nicht gerne liest – schlicht und ergreifend der Geschmacksfaktor von entscheidender Bedeutung zu sein. Das betrifft nicht nur die Musik, sondern auch die Stimme. Wir haben hier bei der Abstimmung mittlerweile 14mal ***** und 10mal *. Das lässt sich meiner Meinung nach nur mit Geschmack erklären. Wobei ich insgeheim denke, dass die Vergabe von * eine Frechheit bzw. Provokation darstellt….
Schön gesagt, da stimme ich dir zu.
Klar nutzen das einige zum provozieren. Ich habe aber kein Interesse an Metadiskussionen über irgendwelche das Album nur entfernt betreffende Aspekte, deshalb finde ich Irrlichts Beitrag von unten passend.:
„Ein Urteil sollte auf mehr als groben Eindrücken bauen, eine gefestigte Meinung mehr darstellen als „Stimme schlimm, Lust verloren, *“. Das geht natürlich dennoch, dementsprechend unwichtig bleiben die Ansichten dabei aber dann auch “
Ich finde diese Beiträge schlichtweg uninteressant, mich interessieren viel mehr die Beiträge von Leuten, die sich auch mit der Musik auseinandergesetzt haben und darauf fundierende Urteile äußern. Ein Sterne-Urteile auf der Grundlage von 30s bis 1,2-mal Hören sagen in meinen Augen mehr über die Urteilenden aus als über den beurteilten Gegenstand.
Man bekommt hier ja gerne mal Unverständnis entgegengebracht, wenn man eine Platte, über die man sich mit Beiträgen beteiligt auch noch gehört hat, oder Bücher, über die man sich äußert, sogar gelesen hat. Wenn man zu allem seinen Senf dazugeben will, dann kann das gar nicht immer auf der Grundlage einer einigermaßen fundierten Werkkenntnis geschehen. Natürlich ist es in Ordnung, wenn auch solche Meinungen geäußert werden, sie sind aber im besten Fall lustig und ansonsten bezüglich des Gegenstandes weitgehend uninteressant. Das gehört halt in einem Forum dazu.
Langweilig kann es allerdings werden, wenn Äußerungen a la “ habe Bowie kaum gehört, aber seine Musik ist Schrott, sieht man ja schon an seiner bescheuerten Frisur auf dem Cover“ zum alleinigen Standard werden.
--
...falling faintly through the universe...