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Irrlicht“Ys“ musste ich mir geradezu erarbeiten, am Stück habe ich das Werk bis heute nicht gehört. Vielmehr in Etappen einen Winkel nach dem anderen erkundet, denn sobald mal das Licht brennt, kann man mit dem Werk wohl tatsächlich seine Freude haben.
Dieses Wort „Erarbeiten“ höre ich immer wieder auch bei dem neuen Werk. Ich erarbeite mir an sich nicht Musik. Entweder sie gefällt mir oder eben nicht. Ja, manchmal ändern sich Geschmäcker oder man erkennt den Wert eines Albums erst mit den Jahren, aber wenn mich der erste Eindruck so abschreckt, dann erarbeite ich mir kein Wohlgefallen an einem Album. Dieses Jahr wird noch bekannt dafür werden, dass sich im Monat März alle Spezialisten mit Newsom abgequält haben. Wenn Dir das Album gefällt, bitte. Nur dieser Krampf dahinter, dass man es eben gut finden sollte. Man muss es nur immer wieder hören, geht mir auf den Zeiger. Dann fühle ich mich wie Dustin Hoffmann im Film „Der Marathon Mann“, wo er von einem Zahnarzt gefoltert wird und er ihn immer wieder zwischendurch fragt: „Sind sie außer Gefahr?“ Dustin Hoffmann weiß nicht, was die Frage soll und will einfach nur, dass er aufhört zu bohren. Ähnlich geht es mir mit den Musikkritikern, die mir einreden wollen, ich müsse mich eben durch alle drei Alben immer wieder reinhören und zwischendurch sagen sie: „Ist doch eine großartige Sängerin?“ und ich will nur, dass sie endlich diese furchtbare Musik ausschalten.
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