Re: Joanna Newsom – Have One On Me

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tugboat-captain

Registriert seit: 20.03.2008

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@john B.
Wieso kann es eigentlich nicht so sein, dass die „Schlechtfinder“ an ihre Grenzen stoßen? Wieso muss das Werk gleich „unfassbar schlecht“ sein, wenn es bei einem selbst nicht ankommt? Das heißt ja nicht gleich, dass das Gegenüber, das mit „Have One On Me“ etwas anfangen kann, mehr auf dem Kasten hat. Nur etwas mehr Selbstreflexion des eigenen musikalischen Spektrums und auch der eigenen Grenzen würde ich mir bei manch einem schon wünschen. Stattdessen, wie ich gestern schon geschrieben habe, lese ich hier mehrfach „Angriff ist die beste Verteidigung“: „Es kann nur durch und durch schlecht sein, wenn ich es nicht greifen kann.“
Dieses alternativlose Denken, das Erhöhen der eigenen Position auf das Maximum, ärgert mich. Ich selbst würde mir eine solche Sichtweise nicht anmaßen.

Ich denke, dass hier einfach viele Leute auf mehreren Ebenen diskutieren. Einmal Leute, die sich schon mehrere Jahre mit free folk und Folk mit einem experimentellen Ansatz interessen und darin auch aufgehen. Und dann wieder Leute, denen diese Richtung fremd ist, die auf Grund des Forumshypes nun verständlicherweise zu „Have One On Me“ und auch damals zu „Ys“ gegriffen haben. Es ist nur die Frage wie man mit dieser Diskrepanz umgeht. Mit der „Flucht nach vorn“ wird eine ordentliche Diskussion jedenfalls scheitern.

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