Re: Joanna Newsom – Have One On Me

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nerea87

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NesStimmt, da lege ich ca. 300 Mal lieber ein Album von Oasis auf, das ist wenigstens MUSIK.:lol:

Die aber klingt, wie schon 300mal irgendwo gehört. Newsom bietet da eine vergleichsweise neue Klangwelt in der Popmuskik und ist für mich deshalb unendlich interessanter als der 12. Aufguß von Beatles-Nachahmern oder die 22. Version des immer gleichen von den Stones. Lieber begebe ich mich mal auf ungesichertes Gebiet, als mich auf gut abgesicherten Wegen zu langweilen, auch wenn sich dort viel mehr Gesellschaft tummelt. In einer Urlaubsmetapher ausgedrückt, sind für mich Stones, Oasis und Co. sowas wie Urlaub im Centerpark, alles nett und bekannt und es machen auch viele Leute so (muss also richtig sein, denn: viel Zustimmung = viel Wahrheit), während man sich bei Newsom und Co. selbst auf den Weg macht.

Das Thema Stimme hatten wir ja schon öfter, wird ja auch gerne bei Dylan geäußert. Mir schon klar, dass einen gerade Stimmen nerven können, die von Gallager, Gabriel, Collins oder Springsteen nerven mich beispielsweise, aber als Einwand gegen die Musik ist das eine schwache Basis. Dylan ist ein schönes Beispiel für einen eigenwilligen Sänger, der aber mit seiner Besonderheit eben auch Stimmungen auslotet, die für reinen Wohlklang nicht darstellbar sind. Newsom sehe ich da ähnlich, gerade ihre Übergänge von tiefer, nach innen gekehrter Zärtlichkeit zu geradezu ekstatischem Kiecksen spannen einen Bogen der Empfindungen auf, der weit über das hinausgeht, was z.B. Gallager oder Jagger ausdrücken. Aber klar, wenn man die Stimme gar nicht abkann, geht’s halt nicht.

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...falling faintly through the universe...