Re: "Indie": Genre? Vertriebsweg? Vorsilbe?

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#7449407  | PERMALINK

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Gang of One

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MeloyDie bei den Vertretern des aufrechten Indietums oft mitschwingende Zwangsläufigkeit
Independent -> wenig Geld -> arme Künstler -> gute Kunst
Major -> viel Geld -> reiche Künstler -> schlechte Kunst
ist natürlich völliger Unsinn.

Meloy, das ist eine schlechte Karikatur des Independent-Gedankens, die so von niemandem vertreten wird. In dem Artikel „Is Indie dead?“, der oben verlinkt ist, wird ein Mitbegründer des Labels Kill Rock Stars zitiert, der das wirkliche Argument zusammenfasst:

„When I first heard the term ‘indie rock,’ it was about business practices. Major labels being publicly held corporations, their primary motive has to be to make money for stockholders. And the distinctions that I think indie labels were trying to make was, ‘We’re independent of that system so we have lots of reasons for doing this: We’re doing this for politics, we’re doing this for cool factor, we’re doing it for aesthetics, we’re doing it for community, but we’re not just doing it for money‘.“

In der Punk- oder Post-Punk-Tradition sollte es nicht in erster Linie ums Geschäft gehen, sondern um etwas anderes (je nach Interesse der Label-Gründer). Das Versprechen für die Künstler bestand darin, dass sie bei einem solchen Indie-Label wegen des geringeren kommerziellen Drucks mehr künstlerische Freiheit haben. Bei einem Label wie Rough Trade kam hinzu, dass die Künstler einen höheren Anteil am Gewinn erhalten sollten, wenn es einen gibt (durch die 50/50-Verträge).

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