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Declan MacManusWenn Canzione vom 1. Januar bis zum 21. August nicht gearbeitet oder studiert hat, nicht länger als drei Stunden geschlafen hat, seinen Musikkonsum auf das Allernötigste beschränkt hat und auch zur Verrichtung der Notdurft ein Buch mitgenommen hat, dann könnte er dieses Pensum geschafft haben.
? Das sind doch nur 26 Bücher (zugegeben, ein paar längere sind schon dabei). Das schafft man doch locker in mehr als einem halben Jahr. Allein im Urlaub habe ich schon 5 oder 6 Bücher gelesen, pro Woche 1 bis 3 (je nach Lesestoff) sind doch nicht außergewöhnlich. Da kenne ich einige Leute, die soviel oder auch mehr lesen.
Mich verwundern nur manche Wertungen:
Doktor Faustus „nur“ ****1/2 und Lotte in Weimar gar nur ***,
dafür die viel konventionelleren und langweiligeren Zauberberg und Buddenbroocks volle *****? Das sehe ich eher andersrum.
Respekt zu Finnegans Wake, das das mal einer geschafft hat zu lesen. Ich kenne nur Auszüge und etliche Sekundärliteratur dazu, aber für mich ist das unlesbar und v.a. unbewertbar. Und die Dubliners (habe ich im Urlaub gerade wieder gelesen) verdienen nur im Vergleich mit Ulysses selbst nicht die volle Sternezahl, aber für sich gesehen ist dieses Buch ein einzigartiges Juwel der Literatur und ganz klar *****. Auch die deutsche Übersetzung bei Suhrkamp ist gut, sie bringt viel von Joyce’s Poesie rüber, wie ich im Direktvergleich erfahren konnte.
Koeppens wunderbares „Tod in Rom“ ist bei mir auch höher angesiedelt, aber bei Koppen, den ich selber mal bei einer Lesung erleben durfte, bin ich positiv voreingenommen.
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...falling faintly through the universe...