Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Paul McCartney – Hamburg Color Line Arena – 02.12.2009 › Re: Paul McCartney – Hamburg Color Line Arena – 02.12.2009
All das kann ich unterschreiben, Alex.
Als ich am Abend des 3ten 12ten zur o2-World lief, voller Vorfreude und weichen Knien, blieb ich kurz stehen. An einem Zaun befestigt hingen mehrere Tourplakate, welche ich bewundernd, fast wie ein kleines Kind, betrachtete. Ich versuchte zu realisieren, was in wenigen Augenblicken passieren wird.
Es waren die Beatles die mir Fenster und Türen zu meiner eigenen Gefühlswelt öffneten. A hard day’s night nach einem anstrengenden Tag, Abbey Road wenn ich mich verloren fühle, das Weiße um in Erinnerungen zu schwelgen.
Und nun sollte ich einen Teil dieser großartigen Band sehen können. Offiziell erwartete ich nichts, denn innerlich wusste ich, dass Paul mich genauso verzaubern wird, wie die Beatles es tun. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Als das Licht gedämmt wurde und die Band die Bühne betrat gab es Standing Ovations – mir war von vornherein klar, dass niemand sitzen bleiben würde. Mit den ersten Akkorden dann liefen auch schon meine Freudentränen und der Abend konnte beginnen.
Paul strahlte unglaublich viel Freude aus, das Publikum dankte mit Applaus und Jubel. Persönlich begeistert war ich von seinen abgelesenen deutschen Sätzen: “Hallo Berlin. Alles dufte?“ – sicherlich nichts Neues und leicht variiert in mehreren Städten angewendet. Doch auf mich wirkte all dies sehr charmant. Eben genauso, wie ich mir Paul vor Jahren schon auf der Bühne vorstellte.
Die Songauswahl war absolut zufriedenstellend. Ich möchte nicht einmal behaupten, dass mir der ein oder andere fehlte – nein, so wie es war, war es perfekt.
Ein Song jedoch sprach mich ganz besonders an. Geschrieben von George, auf meinem liebsten Album zu finden und in einer sehr sentimentalen Art und Weise von Paul und seiner Band interpretiert. Jene Bilder, die in einer Slideshow auf der Leinwand übertragen wurden, die Stimmung im Saal und persönliche Erinnerungen überforderten mich in meinen Gefühlen. Die Tränen liefen und mir wurde bewusst, dass ich diese Musik nie mehr missen will. Wahrlich wäre ich ein ganz anderer Mensch ohne jene Melodien, die mein Herz schneller schlagen lassen.
Hörte man vor dem Konzert noch von mehreren Seiten, dass das verlangte Geld für einen guten Platz übertrieben sei, war mir nach dem Konzert bewusst, dass all das Geld nichts wert ist im Gegensatz zu dem, was mir Musik vermitteln kann.
Dass Paul das schaffte, dies möchte ich als Kompliment aussprechen. Er ließ den Zauber der Beatles weiterleben und schaffte es trotz allem, eigene Stücke, eigene Gedanken ans Publikum zu leiten.
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