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kramerAlles richtig, nur dass Adele stinklangweilig ist.
Ich weiß nicht recht, für mich führt Rossis Schlussfolgerung – mich erstaunts gerade etwas – gerade zu der Form von Abgrenzungsdenke, die eigentlich – auch von ihm – vermieden werden wollte. Pop war schon immer Podest für Mannigfaltigkeit und daran hat sich bis heute nichts geändert. Lady Gaga ist für mich (und viell. auch für viele andere) ja gerade darum reizvoll, weil zwar nicht direkt vieles revolutioniert, aber ihre Musik in einen weitaus übergeordneteren Kontext eingegliedert wird – etwas, dass es bei Adele so, schon stilistisch, gar nicht geben kann (ich glaube, diesen Anspruch gibt es da auch nicht, die Musik liegt in letztlich gänzlich anderer Tradition). Natürlich trägt jeder Musiker (als Mensch) schon ein Image, das beginnt schon beim ersten Aussuchen von Brille und Hose, allerdings geht mir der Schritt zu weit, dahinter direkt den Schnitt zu sehen, der überhöhen soll. Musik ist für mich keine Zweiklassengesellschaft, die Authentische und die Mediale, sondern tatsächlich etwas wie Zeitgeist, bei dem vieles koordiniert und gelenkt wird. Oder auch gar nicht. Weil es das nicht muss.
Allerdings muss ich auch gestehen, dass mir die Songwriterin Adele näher steht, Lady Gagas Songs funktionieren für mich bislang in erster Linie als Tracks. Aber dennoch: Germanotta ist für mich wiederum zweifellos die spannendere Künstlerin, weil Treue zum eigenen Stil (Stagnation), also eigentlich Stillstand immer der Tod der Kunst ist. Da Lady Gagas Rahmen da viel weiter angelegt ist, bin ich durchaus noch auf Kommendes gespannt.
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Hold on Magnolia to that great highway moon