Re: Lady Gaga

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krautathaus

Registriert seit: 18.09.2004

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Roseblood
Und warum hier jedesmal Beiträge dumm gemacht werden, in welchen es um die Interaktion beim Musikzieren geht, ist für mich ein Rätsel. Da ich mittlerweile meine Scheuklappen abgelegt habe und Musik aus allen Jahren goutiere und gut finde, nehm ich es mir einfach mal heraus, dies anzumerken, da nun frühere Gegenkritik, welche sich auf meinen engen musikalischen Horizont bezog, nicht mehr funktioniert.

Ich weiss nicht, wie viele von den hier Mitdiskutierenden Instrumente spielen, aber sich als ausschließlich Musikhörender ständig lustig über Musiker, die Freude am musizieren miteinander haben, zu machen, ist mindestens genauso bescheuert, wie das Gaga-Bashing bescheuert sein kann. Ich sehe mich nicht als jemand, der die ganzen Rockklischees bedient und demnach breitbeinig mit der Gitarre dasteht und nur „Smoke On The Water“ spielt, aber mit anderen zu musizieren, dabei zu quatschen, zu lachen, zu rauchen oder zu trinken ist verdammt nochmal ein tolles Gefühl und hat nichts damit zu tun, dass man reaktionär oder dergleichen ist…

Mal davon abgesehen, daß sich hier niemand über muskalische Interaktion lustig macht, war dieses Statement von Thomas Zimmer ein Brüller:

Interessante Musik entsteht nach meiner Auffassung dann, wenn Menschen sich treffen, Instrumente in die Hand nehmen, und eine Interaktion stattfindet. Die zunächst einmal nicht über sich selbst hinausweist – und auch gar keiner Interpretation bedarf. Insofren stehe ich natürlich schon dazu, nach wie vor ein Anhänger der „Disco Sucks“ Idee zu sein. Was soll ich mit Musik, die ethnische Grenzen und sexuellle Orientierungen zum Tanzen bringt? Braucht es dazu überhaupt Musik? Das lässt sich besser durch Gespräch, Demonstration, Buch…. was weiß ich erledigen….. aber zugegeben: ich weiss nicht, wie eine Disco von innen aussieht….

Oder bist Du auch der Meinung, daß Discomusik nicht aus der Interaktion von Musikern entstand? Oder Pomusik im allgemeinen?

Selbst wenn Popmusik im stillen Kämmerlein entsteht und in einer Onemanshow alleine produziert würde (z.B. Momus) ist das doch kein Maßstab, den ich für meine Wertschätzung anlegen würde.

Und, nein, Du bedienst nicht das breitbeinige Rockklichee. Das Klichee, das Du bedienst erkennt man allerdings auf Deinen Fotosessions recht gut.

P.S: ob ein Diskussionspartner ein Instrument spielt, oder nicht, ist für mich vollkommen irrelevant.

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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko