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Thomas ZimmerIch halte das für durchaus mehr als ein formales Kriterium.
Ich nicht. Was ist denn noch formaler als die Existenz oder Abwesenheit einer Band?
Offenheit – würde ich schon behaupten, mir selbst zuordnen zu können. Ich messe Musik auch keine „Wertigkeit“ bei, das ist ein Begriff, der für öffentiche Debatten taugt, und das hat auch schon wieder in sich den Ansatz zu ideologischen Grabenkämpfen. Darum geht es doch garnicht.
Wer über Musik schreibt, muss ja irgendetwas zu sagen haben – oder sollte es jedenfalls. „Wertigkeit“ bezeichnet keine absoluten Maßstäbe, sondern eine subjektive Einschätzung, ein begründetes Urteil.
Ford PrefectFür einen entspannteren Umgang mit Kunst, in diesem Fall mit Literatur, plädiert auch Hans Ulrich Gumbrecht in seinem neuen Buch „Stimmungen lesen“. Gegen krampfhaftes Sinnverleihen. Was immer uns begegnet, wollen wir verstehen, ihm einen bestimmten Sinn zuschreiben, es in einen konkreten Bedeutungszusammenhang stellen.
Wer einmal ein literaturwissenschaftliches Seminar durchlitten hat, weiß, dass der Mann absolut Recht hat. Hier geht es aber nicht um hundertfach durchgekaute Werke, die mittels elaborierter und häufig sinnleerer Theorien zerlegt werden (wenngleich das Ergebnis sich nicht so sehr unterscheiden dürfte, wie Gumbrecht es gerne hätte), sondern um Popmusik, deren Interpretation viel weniger ernsthaft betrieben wird. Anders gesagt: Was für die Literatur gilt, gilt nicht im selben Maß für Popmusik.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.