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Jester-D
Nun zum Einspruch. Ich mag Rockmusik in unterschiedlichsten Variationen. Und – ich habe 1973 zum ersten Mal in einer Club-Disco aufgelegt. War eine spannende Zeit, als die Leute gleichermaßen lautstark nach Sexmachine, Papa Was A Rolling Stone, Massachusetts oder Smoke On The Water verlangten. Das ist heute unvorstellbar. Ich habe Philly- und Discosound und etliche andere Stile mitgemacht (bei mir liefen sogar Genesis und Yes in der Disco) und bin erst Mitte der 80er aus familiären Gründen als DJ ausgestiegen, aber nicht um mich in meine ordentliche weiße Männerwelt zu begeben.Ich kenne also Discotheken von innen ganz gut und mag Motown und Discosound z.B. immer noch. Wie oft habe ich Hot Stuff auflegen müssen? Keine Ahnung. Wir haben alle Donna Summer geliebt. Und anschließend Kiss gespielt. Okay, das versteht heute eh fast keiner mehr…
Es ist ja schön, dass es auch Leute gibt, die das differenzierter sehen, aber bei Thomas Z. aus K. habe ich doch sehr stark den Eindruck, dass Rossi mit seinen Vorwürfen exakt ins Schwarze getroffen hat. Seine Aussagen sind an Borniertheit eigentlich nicht mehr zu übertreffen. Sinngemäße Aussagen wie „es gibt keine gute Popmusik“, „Popmusik ist keine relevante (!) Kultur“ und ähnliches sind wirklich Ausdruck eines reaktionären Denkens. Man hat wirklich den Eindruck, bei Thomas Z. sei 1974 die Uhr stehengeblieben.
Das eigentlich Erschreckende ist aber, dass man nicht den Eindruck hat, als führte man hier ein Gespräch. Dieser lange Rant in #2085 ist eigentlich ein Angriff nicht nur auf jeden, der über Musik redet, sondern auf alle, die Musik für mehr als belanglosen Zivilisationsmüll halten. Was soll eine „Diskussion“ angesichts dieser fehlenden Basis eigentlich bringen? Das ist doch komplett sinnlos!
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.