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Herr RossiNa, hier hatten aber einige Langeweile am Feiertag …
Die erkennen, in welche Zusammenhänge gehört, in eine Geschichte New Yorker Dancefloor-Pops – Disco, Studio 54, Blondie, Rodgers/Edwards, Grace Jones, Dale Bozzio, Madonna usw. Tanzbare Musik ist bei Rockhörern allerdings seit den Siebziger Jahren grundsätzlich verschrien, die „Disco sucks“-Bewegung wirkt bis heute nach. Gut, es ist auch eine Musik, die Unordnung in die ordentliche weiße männliche Rockwelt brachte, die Geschlechtergrenzen, ethnische Grenzen und sexuelle Orientierungen zum Tanzen brachten. .
Was treibt mich in den Lady Gaga Thread? Ich geb’s ja zu, ab und zu will man nicht diskutieren, sondern einfach nur mal kurz eine Provokation loslassen. Ich habe ja auch zu Lady Gaga selbst garnichts gesagt. ich finde nur die Wahrnehmung solcher Phänomene strange. Pop, so habe ich es immer verstanden, ist was für den Moment, nix für die Ewigkeit. Wird aber im Feuilleton oder Foren wie diesem, das ja von intelligenten Menschen bevölkert wird , in einer Art und Weise wahrgenommen und diskutiert, als handle es ich um in irgendeiner Weise relevante Kultur. Wenn ich etwa im gleichen ZEIT heft seinerzeit vier Seiten Nachruf auf Michael Jackson lese und eine halbe Seite auf Pina Bausch, dann bin ich -euphemistisch ausgedrückt – irritiert. Bitte keine Missverständnisse: Ich will nicht, dass „meine Muisk“ feuilletonthema wird. Ich bin überhaupt der Meinung, dass mit Musik hier im Forum teiweise mit viel zu „ernsten“ Begrifflichkieten umgegangen wird. Es geht nicht um leben und Tod, und die Welt dreht sich ohne Lady Gaga genauso weiter wie ohne Spock’s Beard. Zudem ich schon oft genug krisenhafte Anwandlungen beim Schreiben über Musik habe, weil sich mir gelegentlich der Sinn nicht erschließt: Warum soll man über Musik reden, warum soll man Musik verstehen? Eigentlich sollte man Musik MACHEN und HÖREN, Punkt. Interessante Musik entsteht nach meiner Auffassung dann, wenn Menschen sich treffen, Instrumente in die Hand nehmen, und eine Interaktion stattfindet. Die zunächst einmal nicht über sich selbst hinausweist – und auch gar keiner Interpretation bedarf. Insofren stehe ich natürlich schon dazu, nach wie vor ein Anhänger der „Disco Sucks“ Idee zu sein. Was soll ich mit Musik, die ethnische Grenzen und sexuellle Orientierungenzum Tanzen bringt? Braucht es dazu überhaupt Musik? Das lässt sich besser durch Gespräch, Demonstration, Buch…. was weiß ich erledigen….. aber zugegeben: ich weiss nicht, wie eine Disco von innen aussieht….
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