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Herr RossiDie „Skandale“, die ich kenne, beziehen sich nur auf Dinge, die man halt macht, wenn man Popstar ist: Bühnenshows, Videoclips, Titelgeschichten, Interviews, Award-Shows. Dabei trägt sie wechselnde Kostüme und antwortet auf Fragen. Wenn das den Medien anschließend einen Bericht wert ist, hat sie ihren Job doch offensichtlich richtig gemacht, oder? Wo genau findet also die legendäre Publicity-Geilheit der Gaga eigentlich statt, die bei ihr so anders ist als bei allen anderen? Ach ja, ich vergaß: Sie hat ein Rilke-Tattoo, hat „Imagine“ im Gedenken an Matthew Shephard gesungen und sich öffentlich gegen „Don’t aks, don’t tell“ ausgesprochen. Macht 0,01 Bono. (1 Bono = Maßeinheit für maximale Rockstarwichtigtuerei.)
Das ist natürlich sehr bedenklich! Das hat es früher bei Musikern nicht gegeben. Elvis, die Beatles, die Stones und Jimi Hendrix sahen aus wie der einfache, arbeitende Mann. Sie wären in der Fußgängerzone von Wanne-Eickel nicht weiter aufgefallen. Und es hat auch keinen Menschen interessiert, wie sie aussahen, das war überhaupt kein Thema. Man hatte ja nur Radio damals, es gab keine Illustrierten, kein Fernsehen, kein Kino … Eigentlich trugen damals alle Sonnenbrillen, um nicht von Äußerlichkeiten abgelenkt zu werden.
Nun ja, mit ihrem Fleischkleid (was hat Morrissey eigentlich dazu gesagt?) und den anderen seltsamen (idR unvorteilhaften) Klamotten, 15 Kostümwechseln während einer Award-Show usw. bohrt sie in dieser Hinsicht schon die dicksten Bretter aller Zeiten.
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~