Re: Lady Gaga

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herr-rossi
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Im Gegensatz zu denen, die sich immer darüber beklagen, bin ich irgendwie nicht so auf dem laufenden, was für Promi-News Lady Gaga eigentlich in so skrupelloser Weise produziert. Erzählt doch mal von ihren Dates, ihren Drogenskandalen, Abstürzen, Prügeleien, Drive-By-Shootings, ihren Beziehungen zu Baseballstars und Hollywoodsternchen, den kompromittierenden Videos und Telefonmitschnitten, ihren Schwangerschaften, ihren Verbindungen zur Mafia, ihrem Privatzoo, ihrem Sauerstoffzelt, ihrer Affäre mit ihrem Affen. Ich hab das alles verpasst.

Die „Skandale“, die ich kenne, beziehen sich nur auf Dinge, die man halt macht, wenn man Popstar ist: Bühnenshows, Videoclips, Titelgeschichten, Interviews, Award-Shows. Dabei trägt sie wechselnde Kostüme und antwortet auf Fragen. Wenn das den Medien anschließend einen Bericht wert ist, hat sie ihren Job doch offensichtlich richtig gemacht, oder? Wo genau findet also die legendäre Publicity-Geilheit der Gaga eigentlich statt, die bei ihr so anders ist als bei allen anderen? Ach ja, ich vergaß: Sie hat ein Rilke-Tattoo, hat „Imagine“ im Gedenken an Matthew Shephard gesungen und sich öffentlich gegen „Don’t aks, don’t tell“ ausgesprochen. Macht 0,01 Bono. (1 Bono = Maßeinheit für maximale Rockstarwichtigtuerei.)

Close to the edgeUnd bei LG wirkt es besonders heftig weil sie nicht nur als Musikerin, sondern zudem noch als Stilikone wahrgenommen wird.

Das ist natürlich sehr bedenklich! Das hat es früher bei Musikern nicht gegeben. Elvis, die Beatles, die Stones und Jimi Hendrix sahen aus wie der einfache, arbeitende Mann. Sie wären in der Fußgängerzone von Wanne-Eickel nicht weiter aufgefallen. Und es hat auch keinen Menschen interessiert, wie sie aussahen, das war überhaupt kein Thema. Man hatte ja nur Radio damals, es gab keine Illustrierten, kein Fernsehen, kein Kino … Eigentlich trugen damals alle Sonnenbrillen, um nicht von Äußerlichkeiten abgelenkt zu werden.

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