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SatieeDiese ‚Eskalation‘ allein um Lady’s wie die GAGA weist jetzt schon auf, daß es von ‚kurzfristigen Talenten‘ in Zukunft zunehmend nur so wimmeln wird.
Satiee, es scheint ja irgendwie zwecklos zu sein, aber die aufregendsten Zeiten im Pop waren die, als die Pop-Szene zu hyperventilieren schien und aufregende neue Künstler im Wochentakt zu entdecken waren: 1956-58, 1964-66, 1977-82 usw. Wir sind davon leider weit entfernt! Elvis kannte 1955 kaum jemand und 1956 jeder, auch bei den Beatles ging es von 0 auf 100 binnen weniger Monate. Elvis erste Hochphase dauerte drei Jahre, dann hatte er noch mal Anfang der 60er einen Lauf und dann kam schon das große Comeback – nur 12 Jahre nach seinem „Durchbruch“. Die Beatles wurden schon im fünften Jahr ihre Weltkarriere todlangweilig, ähm: produzierten „zeitlose Meisterwerke“ und zerfielen im achten Jahr. In diesem Zeitraum produzieren manche Bands heutzutage gerade mal zwei Alben.
Früher war Pop viel schnelllebiger als in der Erinnerungen derjenigen, die seit Jahrzehnten die Historie immer und immer wieder durchkauen, kanonisieren und musealisieren. Dazu haben sie nämlich alle Zeit der Welt. Im Vergleich zu früheren Eruptionen und Erosionen sind die Radioheads, Coldplays, Arcade Fires und Wilcos dieser Welt die Kontinentaldrift. Da ist es doch klar, dass der moderne Rockhörer alles, was irgendwie unerwartete Bewegung bringt, nur noch als „Hype“ begreifen kann. Der Rockhörer muss sich immer erstmal in Ruhe hinsetzen und bedächtig überlegen, ob dieser neue Künstler denn in 300 Jahren noch relevant ist. Schnarch …
Und ich weiß immer noch nicht, was das alles mit Lady Gaga zu tun hat. Wir können uns in 20 Jahren immer noch überlegen, ob sie „zeitlos“ war. Gähn …
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