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A-very-sporting-gent@CTTE
Ich hab mir jetzt hier den ganzen Schmonz durchgelesen und stelle dabei fest das du von der Art wie Rock und Pop Musik zu 99% entsteht wenig bis gar keine Ahnung hast. Ich bin jetzt 43 J. alt und bis vor ein paar Jahren (ca. 3) hab ich die meiste Zeit meines Lebens in Proberäumen und Studios zugebracht und ich muss dir sagen das der weitaus größte Teil sowohl von Studioarbeit als auch vom Songwriting selber auf intuitive Weise vor sich geht. Alle deine anderen Beispiele wie z.B. diese Pop Akademien sind Geldeintreibeanstalten die etwas vermitteln was nicht zu vermitteln ist bzw. nicht auf eine schulische Art und Weise. Falls sich die Arbeit im Studio und Proberäumen nicht in den letzten drei Jahren, die ich hauptsächlich mit Windeln wechseln und relativ wenigen Aufenthalten im Studio zugebracht habe nicht komplett geändert hat wird das wohl immer noch so sein und natürlich habe ich auch noch weiter Kontakte zu Freunden und Kollegen die weiterhin im Business sind und auch von dort hab ich nocht nichts von einer Veränderung im Prozeß gehört.
Puh, war das ein langer Post … ich schreib doch sonst immer nur kurz und knackig …
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Das Pop Akademien unter gestandenen Musiker umstritten bis verpöhnt sind, darüber brauchen wir nicht streiten. Selbst Absolventen, die Fuss gefaßt haben, sehen ihre Ausbildung zwiespältig. Die Bezeichnung „Geldeintreibeanstalten“ ist mir zwar zu überheblich, weil sich diese Studiengänge in „Popularmusik“ (schreckliches Wort) natürlich auch ein paar Jährchen einspielen müssen. Lernen kann man da aber schon was.
Die Musikwelt kam aber in der Vergangenheit auch schon ohne diese Institute klar, keine Frage.
Was ich nicht verstehe, ist die Fixierung auf fast ausschließlich intuitives Arbeiten im Studio. Im Proberaum kann ich das nachvollziehen, und im Studio dann, wenn die Band eine Woche Zeit hat um ihr fertiges Material ohne fremde Hilfe nur noch einzuspielen. Aber Studio ist doch auch Zusammenarbeit mit externen Musikern, die quasi zu einer Auftragsarbeit bestellt werden, die außer dem Produzenten niemand kennt. Da wird doch nicht tagelang rumgejammt. Wie soll denn der Gropper von Get Well Soon, übrigens auch Akademieabsolvent, ohne niedergeschriebene Vorgaben an sein Team ein Album aufnehmen? Wie hätte „Glut und Asche“ von Fehlfarben anders entstehen könne? Wie die unzähligen Arbeiten von Metallica, Deep Purple, Rage, Anathema, Scorpions etc etc mit Synphonikern aller Art. So ziemlich jeder hat doch irgendwann, irgendwie mal was mit echten Streichern versucht, wenn er 500 Euro übrig hatte.
coleporterEdit: Naja, jedenfalls halte ich es für Koketterie, ständig zu betonen, dass man keine Noten könne und das auch nicht brauche, und ich halte es für Arroganz zu sagen, dass es ohne Notenlesen gar nicht gehe…
Den ersten Teil hatte ich auch seit gestern im Hinterkopf, hab mich aber gar nicht getraut das zu schreiben, weil dann gleich wieder einschlägige Teilnehmer nach Beweisen schreien.
Das ist ja überhaupt das Problem bei dieser Diskussion, dass die Skala der Möglichkeiten so breit ist. Denn natürlich gibt es auch Musiker, die tatsächlich noch nie eine Note abgelesen haben. Andererseits gibt es aber auch Triangelspieler im Orchester, die eine aufwendige Ausbildung als Schlagwerker absolviert haben.
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