Re: Lady Gaga

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latho
No pretty face

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juanUm wieder zurück zum Thema zu kommen: Ich würde mal gern über die konzeptionelle Ähnlichkeit von „The Fame Monster“ und Madonnas zweitem Album „Like A Virgin“ sprechen. Ich finde es bemerkenswert, wie sehr Gaga (im Vergleich zum Debüt) hier bereits Kontrolle über Songwriting und Image ergreift und wie sehr sowohl die Musik als auch ihre Karriere davon profitiert. Madonna machte dasselbe zum identischen Zeitpunkt; bestimmte in größerem Maße über ihre künstlerische Persönlichkeit und wurde wohl erst dadurch zum Weltstar. Ich finde es bemerkenswert, wenn eine bereits erfolgreiche Künstlerin durch mehr Selbstbestimmung noch erfolgreicher wird, gerade weil meistens eher das Gegenteil eintritt.

Halte ich für gefährlich, da Parallelen zu ziehen, weil Gaga dann doch etwas anderes ist.

Close to the edge[…]
In der Popmusk ohne Noten auszukommen, ist zwar möglich, erschwert die Sache aber sehr. Notenlesen ist schließlich keine besondere Kunst, weshalb ein Musiker ebensowenig darauf verzichten wird ein Schriftsteller auf Buchstaben, obwohl auch der natürlich in ein Diktiergerät sprechen könnte.

Hast du den „Rain Song“ inzwischen mal ausprobiert? Wer den ohne Vorlage knackt wäre schlicht genial.

Aber bringt auch nur langweilige Musik (zugegeben, das Beste von Zep). Aber wenn das für dich der Höhepunkt der Popmusik ist (weil es nur mit geschriebenen Noten geht)…

Close to the edge[…]
Zu deiner Information. Die Musikhochschulen Stuttgart, Köln, Osnabrück und weiß der Fuchs wo noch, bieten sogar Studiengänge für Songwriting an. In Mannheim gibt es eine Popakademie, in Hannover ein Music Collage.
Sind da nur Idioten unterwegs, die Dinge lernen wollen, die Leute wie Du von selbst beherrschen?
[…]

Ja. Und außerdem Idioten, die meinen, Musikhochschulen würden den Pop retten, weil man da Noten lesen lernt. Erklärt mindestens die Hälfte deiner Posts!

Close to the edge[…](„A Day in a Life“ ohne Noten ist allerdings bereits ein grotesker Gedanke)
Aber wenn der Komponist einen komplexen neuen Song mit ins Studio bringt, oder die Band für 2 Studiotage den Pedal Steel-Gitarristen oder das Streicherquartett da hat, geht nichts ohne Noten. In der Regel werden die denen vorher schon gefaxt oder gemailt, damit die sich vorbereiten können.
Externe Studiomusiker sind in einem Aufnahmeprozess ein sensibleres Thema als Handwerker in einem Rohbau. Da ist haarkleine Planung erforderlich. Und deshalb muss auch der Produzent, womit wir wieder beim Ausgangsthema wären, den richtigen Sitz jeder Note kennen, wenn er nicht 3 Assistenten hat, an die er das delegieren kann.
[…]

Na bitte, da fiel das Stichwort. Hast du es schon mal mit Prog probiert? Einwandfreies Handwerk! Und Noten können die bestimmt auch.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.