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SatieeIch bestreite den Aspekt „rock-konservativ“ in diesem GAGA-Kontext ernsthaft und vehement.
Mir liegt unendlich viel daran, bewußt zu halten, daß die Rock-History eben nie
nur „Kinderkram“ war. Ich beziehe mich dabei auf die POESIE der Texte eben der ‚Heroes‘, die n i e zu alten Eisen zählen sollten. Nimm Hendrix Texte („1983- a merman I should turn to be“), nimm die Jim Morrison’s („the end“), nimm Bob Dylan oder Neil Young. Sie sind, waren und bleiben aus ihrer Epoche intuitiv seismografische Vorwarner, deren düstere Lyrik sehr oft nicht weit der Kafka’s oder G. Heyms steht. Weil sie „nur“ als ‚POPsongs‘ und in „englisch“ (sowieso übersetzt selten verinnerlicht) hinterlassen sind, heißt das noch lange nicht, daß sie „gestrig“ sind oder in eine „rockkonservative Konserve“ gehören. Ihre „textliche message“ galt der Zukunft, in der wir uns inzwischen befinden, aber immer noch nicht aufwachen !
Da verstehst Du mich falsch. Mich begeistert auch Musik aus den 50s, 60s usw. Meine Kritik richtet sich nicht gegen Musiker früherer Zeiten, sondern gegen eine Haltung, die völlig vergisst, dass die „Säulenheiligen“ von heute einmal aktuell, aufregend und „skandalös“ waren. Aber hier wird musealisiert und Musik, die hier und jetzt aufregend ist und nicht als gediegenes Kunsthandwerk daherkommt, sondern laut und auf das Wesentliche reduziert ist, als „Hype“, „Kinderkram“, „Kommerz“ usw. abgetan und eine Künstlerin, die nicht brav und unauffällig ein Nischenpublikum bedient und sich „anständig“ benimmt, mit Gift und Galle bedacht wird.
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