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kramerI have seen pop music’s future and its name is Lady Gaga.
Ich weiß nicht, ob Kramer recht hat, aber ich hoffe es fast. Seit dem Niedergang von Britney Spears hat es meiner Meinung nach niemand mehr geschafft, so konsequent Look/Show und Musik zu einem Gesamtpaket zu verbinden. Und es zum Funktionieren gebracht. Leute wie Shakira oder Christina Aguilera, ja selbst Fever Ray mit ihrer komischen Maske sehen dagegen aus wie Amateure.
Ich muss sagen, mich hat das Phänomen Gaga zunächst abgeschreckt. Ich wollte nichts damit zu tun haben. Pure Pop Pleasures sind wahrlich nicht meine Spielwiese.
Mich hat Gaga auch über die Musik „gefischt“. Und zwar blöderweise über die Coverversionen. Nachdem ich diverse Coverversionen um die Ohren gehauen bekommen hatte, die ich alle großartig und lustig fand, freundete ich mich nach und nach auch mit dem Original an.
Und eins muss man der Frau lassen: Sie macht keine Gefangenen. Sie (an dieser Stelle wünschte ich, ich wüsste, wie die Dame „in echt“ heißt) lebt und atmet diese Kunstfigur „Gaga“. Diese Professionalität, diese Konsequenz muss ich anerkennen.
topspneumatische Turnübungen ein Graus, die Materialschlacht einer überkandidelten Schreckschraube mit Kostümierungstick
Das finde ich gerade das Interessante: Auf mich wirkt sie nicht wie eine Schreckschraube. Sie wirkt nicht mal überkandidelt (zugegeben, ich habe mich über die Musik hinaus nicht wirklich mit ihr beschäftigt, bin also kein Experte), aber auf mich macht sie tatsächlich den Eindruck einer hart arbeitenden jungen Dame. Im Gegensatz zum Beispiel zu Mariah Carey, die auf mich extrem überkandidelt wirkt, aber nicht mal ansatzweise so bunt ist wie Gaga. Gaga legt es auf den größtmöglichen Effekt an. Und das bei allem, was sie tut. Konsequent. Respekt.
Sowohl Paparazzi als auch Telephone finde ich geniale Marketingtricks. Wie viele Leute auf der Welt werden wohl „stop telephoning me“ als Klingelton haben? Ich nehme jedenfalls an, dass Miss Gaga es darauf angelegt hat, dass es eine ganze Menge werden.
Meine Befürchtung ist nur, dass sie sich übernimmt und dass sie nicht in der Lage sein wird, das Spiel so lange durchzuziehen, dass sie sich den Titel „future of pop“ verdienen könnte …
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C'mon Granddad!