Re: Lady Gaga

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parlophone

Registriert seit: 08.09.2009

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Ich nagele Dich nicht auf Aerosmith fest, ich möchte nur von Dir wissen, warum stereotype „komm lass es uns treiben“-Texte und leicht ranzige Darstellungen von willigen Girls bei einer Rockband in Ordnung gehen, eine Lady Gaga sich dagegen aber Deiner Meinung nach prostituiert und „nichts zu sagen“ hat? Würdest Du mir diese Frage bitte beantworten?

Weil du einen von 200 Aerosmith Songs rausgenommen hast um ihr Werk auf die von dir genannten Eigenschaften zu reduzieren, was von Unkenntnis der Band zeugt. Wohingegen LadyGaga’s Werk bisher aus vielleicht 20 Songs besteht. Aerosmith können es sich erlauben.

Ich werde hier in eine falsche Ecke gestellt. Ich habe kein Problem mit Frauen, die ihre Sexualität thematisieren und so sehr ich Madonna für künstlerisch überflüssig halte, schätze ich ihre Rolle, dieses Bild in der Gesellschaft vertreten zu haben. Wenngleich ich mir gewünscht hätte, dasss dies von einer Frau übernommen worden wäre, die mehr Substanz besitzt.

Okay, ein in sich geschlossenes rockistisches Weltbild. Da helfen Argumente auch nicht mehr. Die sexistischen Tendenzen bei Rockbands wie Aerosmith und G’n’R existieren also nicht, weil sie ja anständige Musik mit echten Gitarrensoli machen. Sind halt eben echte Kerle, die ihr Ding durchziehen, in jeder Hinsicht. Frauen, die über Sex singen und visuelle Phantasien umsetzen, sind dagegen talentlose Flittchen, die besser den Herren Rockstars einen blasen sollten (Dein Groupie-Argument) anstatt die Welt mit ihrer Pseudo-Kunst zu belästigen. (Übrigens geht es in „Paparazzi“ genau darum.)

Mit dieser Rockismus – Kacke brauchst du mir nicht zu kommen. Du hast überhaupt keine Ahnung was ich höre.
Klar haben die sexistische Tendenzen, wenn du sie auf einen Song reduzierst. Hör dir mal den Song One In A Million von GNR an. Wenn du den Song kennen würdest, hättest du hier wahrscheinlich argumentiert, dass ALLE Rockbands verkappte Rassisten sind.

Wenn Lady Gaga auf diesen alten Videos schon ihre Plastik – Nummer abgezogen hätte und heute immer noch dabei wäre, nur erfolgreich, dann würde ich dir recht geben. Dann hat sie ein System, ist sich treu geblieben und zieht die Masche durch. Tatsächlich hat sie ich verändert. Warum? Um nen Dollar zu machen. Da ist sie nicht die Erste und nicht die Letzte.

Der Unterschied ist eben, dass sie jetzt „intellektuell“ verkauft wird um diese Diskrepanz zu erklären. Was egal ist, weil die meisten Sonnenstudio verstrahlten Girlies den Unterschied eh nicht verstehen.

Wenn du dich mit mir darüber unterhalten willst, wie emanzipiert die Musikindustrie ist, dann bin ich ganz bei dir. Das ne Frau überwiegend nur als hübsches Blondchen Erfolg haben kann, ist unrecht.

Zu behaupten, dass sie sich jetzt mit Schminke und Kostüm künstlerisch von allen anderen abhebt halte ich für eine Überinterpretation.

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I'm like a walking razor Don't you watch my size I'm dangerous ...