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gypsy tail windIch sehe das überhaupt nicht so eng mit der „Suche“ – die Suche zieht sich bei Coltrane durch das ganze Werk, die Spiritualität ist eine Facette davon, die ab einem bestimmten Zeitpunkt wichtig(er) wird. Aber mal ehrlich: hört Ihr in der Musik eine eindeutig „spirituelle“ Qualität? Wird das nicht vielmehr durch die Titel der Stücke und in einigen Fällen (besonders was das 4. Movement von „A Love Supreme“ betrifft) durch die Texte auf den Plattenhüllen suggeriert, als durch die Musik selber?
Klar, ich kann „spirituell“ problemlos als eins der Attribute der Musik Coltranes ab, sagen wir 1962 oder so, verwenden – aber was „spirituell“ genau heisst ist mir ehrlich gesagt weniger wichtig als dass sich die Musik in enorm spannende Richtungen entwickelt und Coltrane sich dabei als Künstler wandelt und im ganzen Prozess wächst.
Die Sache mit Coltrane, der Suche und der Spiritualität, die irgendwann dazukam, find ich überzeugend… was die Atlantic- vs die späten Prestigealben betrifft, stimme ich zu, dass Coltranes eigens Spiel auf letzteren eher freier ist – kann man aber auch so interpretieren, dass sich die Suche für eine gewisse Zeit von seinen eigenen Soli weg auf andere Aspekte (das perfekte Album, die perfekten Kompositionen, die perfekte Band…) verlagerte… ob das Wahrnehmen der Spiritualität auf den späten ALben wirklich einfach optional ist… kann ich mir kaum vorstellen, aber auch noch nie so richtig probiert…
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